Krankenhaushygiene

2900 Euro für saubere Hände APOTHEKE ADHOC, 21.02.2011 14:35 Uhr

Berlin - 

Multiresistenter Staphylococcus aureus (MRSA) - für Krankenhäuser auf der ganzen Welt ein Reizwort. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 15.000 Menschen an den Folgen von Klinikinfektionen mit Keimen, die gegen die gängigen Antibiotika resistent sind. Während das Bundesgesundheitsministerium (BMG) an einem bundesweiten Infektionsschutzgesetz arbeitet, geht man in Italien neue Wege: Da insbesondere bei Säuglingen die Gefahr einer Bakterieninfektion eingedämmt werden muss, bekommen die Mitarbeiter der Neonatologie der Universitätsklinik Mailand Sonderzahlungen, wenn sie nachweislich hygienisch arbeiten.

Doch die Anforderungen sind schwer zu erfüllen: Neben dem regelmäßigen Händewaschen müssen die Mitarbeiter nachweisen können, dass Kanülen, Katheter sowie die restlichen medizinischen Geräte keine bakterielle Belastung aufweisen. Um den Bonus zu erhalten, müssen die Mitarbeiter sich strengen Kontrollen unterziehen: Neben einer Kameraüberwachung werden an Inventar und Händen der Mitarbeiter regelmäßige Abstriche genommen.

Bezahlt wird die Aktion von der Universitätsklinik: „Für unsere 70 Mitarbeiter stellt uns die Klinik jährlich 200.000 Euro zur Verfügung“, erklärt der Leiter der Geburtenstation. Bei Einhaltung aller Regeln können die Angestellten demnach mit jährlichen Extra-Verdiensten von bis zu 2900 Euro rechnen.

Nach zwei Jahren ist der Stationsleiter mit den Ergebnissen des Projektes sehr zufrieden: „Wir wollen unsere Angestellten für das Thema Hygiene sensibilisieren. Die Neuinfektionsrate ist in den vergangenen zwei Jahren um 30 Prozent gesunken.“