Apotheker vor Gericht

288 mal Zolpidem ohne Rezept

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Berlin -

Vor dem Amtsgericht Potsdam musste sich ein Apotheker verantworten, der einer Patientin 288 Packungen Zolpidem verkauft haben soll – ohne Rezept. Er sah die Schuld zunächst bei der Kundin, räumte seinen Fehler aber laut einem Bericht der Märkischen Allgemeinen schließlich ein und kam mit einer Geldstrafe davon.

Dem 55-jährigen Apotheker aus Berlin wurden Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz in 36 Fällen vorgeworfen. Zwischen Januar und Ende Mai 2021 soll er der Kundin Zolpidem 10 mg mit jeweils 20 Tabletten zu einem Preis von 14,50 Euro pro Packung abgegeben haben. Insgesamt 288 Packungen soll er ihr verkauft haben, ohne dass die Frau ein Rezept vorgelegt hätte.

36 Fälle sind laut Bericht der Märkischen Allgemeinen belegt. In diesem Zeitraum kaufte die ältere Dame meist zweimal, mitunter dreimal in der Woche das Schlafmittel, jeweils ohne Rezept. Pro Besuch in der Apotheke habe sie mehrere Schachteln erhalten, von sechs bis zwölf Packungen ist die Rede.

Laut Bericht gestand der Apotheker zunächst nur ein, das Schlafmittel einmal ohne Rezept verkauft zu haben. Die Kundin habe ihren Mann gepflegt, sei nicht zur Ruhe gekommen, habe in Corona-Zeiten aber nicht einfach so zum Arzt gehen können, so seine Ausrede. Sie habe in der Apotheke gestanden und „partout nicht gehen“ wollen: „Das war Nötigung!“, zitiert ihn die Märkische Allgemeine.

Der Staatsanwalt habe dem Angeklagten dann aber nahegelegt, die Taten einzuräumen und sich einen langen Prozess zu ersparen. Im Falle eines reuigen Geständnisses sei er mit einem Strafvorbehalt zu verwarnen. Darauf habe sich der Apotheker eingelassen.

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