250.000 Hautkrebsfälle pro Jahr dpa, 26.09.2008 09:29 Uhr
Hautkrebs ist nach Angaben der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Deutschland zu einer Volkskrankheit geworden. Jedes Jahr erkrankten rund 250.000 Menschen an hellem und 16.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs, teilten Forscher zum Deutschen Hautkrebskongress in Berlin mit. Ursache für die große Zahl der Erkrankungen sei der intensive Kontakt der Haut mit Sonnenlicht.
Es sei ein Irrtum, dass Wolken vor UV-Strahlung schützten, sagte Professor Dr. Gunther Seckmeyer vom Institut für Meteorologie und Klimatologie in Hannover. „Die höchste UV-Strahlung tritt nicht bei wolkenlosem, sondern bei teilweise bedecktem Himmel aus.“ Wolken können die Strahlen dann reflektieren. Der Einfluss des Klimawandels auf die Wolkenbildung müsse deshalb mehr beachtet werden.
Eine neue Technik zur Hautkrebs-Diagnose liefert ein Laserscanmikroskop, das Schichtbilder der Oberhaut erstellt. Ähnlich wie Schallwellen beim Ultraschall mache das Laserlicht die Hautstrukturen über Reflexion sichtbar. „Diese neue Untersuchungsmethode könnte in Zukunft für Patienten den Wegfall der Entnahme von Gewebeproben bedeuten“, sagte Professor Dr. Eggert Stockfleth, Leiter des Charité-Hauttumorcentrums.
Hautkrebs ist heute nach Angaben der Experten bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung in den meisten Fällen heilbar. Seit diesem Juli ist eine Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung ab 35 Jahren eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Untersuchung kann alle zwei Jahre wiederholt werden. Am Hautkrebskongress nehmen unter anderem Experten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschen Krebsgesellschaft teil.