200 Mitarbeiter von ProSiebenSat.1-Mitarbeiter wurden wegen des Coronavirus vorsorglich ins Homeoffice geschickt. Gruner + Jahr verzichtet auf Krankschreibungen. Zudem sagen immer mehr Verbände und Unternehmen ihre Veranstaltungen und Messen ab. In Leipzig haben Sicherheitskräfte des Fußballclubs RB Leipzig eine Gruppe Japaner des Stadions verwiesen.
Weil ein Mitarbeiter von ProSiebenSat.1 in Düsseldorf positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden ist, sind vorsorglich 200 Mitarbeiter am Unternehmenssitz in Unterföhring bei München ins Homeoffice geschickt worden. Die Maßnahme sei rein vorsorglich, es bestehe kein begründeter Verdacht, sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag.
Hintergrund sei, dass Mitarbeiter, die mit dem Infizierten in Kontakt waren, zwischen den Standorten hin und her reisten. Dem infizierten Mitarbeiter gehe es gut. Etwa die Hälfte der betroffenen 200 Mitarbeiter sei negativ auf das Virus getestet worden – a le weiteren Ergebnisse werden bis Mittwoch erwartet.
Einer der größten Zeitschriftenverlage Europas, Gruner + Jahr, verzichtet angesichts des neuartigen Coronavirus bis Ende Juni auf Krankschreibungen seiner Mitarbeiter. Für die nächsten vier Monate müssten die Mitarbeiter keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen vorlegen, berichtete Personalleiter Stefan Waschatz am Montag in Hamburg auf Anfrage.
Der Verlag reagiert auf die Empfehlung von Experten, Arztpraxen gegenwärtig nur bei echtem medizinischen Bedarf aufzusuchen. „In der aktuellen Situation möchten wir unseren Kolleginnen und Kollegen noch weiter entgegenkommen, um vollständig auszuschließen, dass jemand nur aus formalen Gründen zum Arzt gehen muss“, ergänzte Waschatz. Das Vertrauen in die Mitarbeiter sei hoch, „deswegen haben wir ohnehin einen liberalen Umgang mit Krankschreibungen“, berichtete der Personalleiter.
Aus Panik vor dem neuartigen Coronavirus hat der Sicherheitsdienst des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig eine Gruppe Japaner des Stadions verwiesen. Gut zehn Minuten nach Beginn des Spiels gegen Bayer Leverkusen am Sonntag sei die Gruppe von etwa zehn Ordnern des Stadions verwiesen worden. Dabei soll ihnen erklärt worden sein, dass dies aus Sorge vor dem Virus geschehe. Den Japanern wurde zugesagt, dass das Geld für die Tickets zu einem späteren Zeitpunkt erstattet werde. Das teilten Personen aus der Gruppe am Montag via Twitter mit.
Der Club bestätigte den Vorfall am Montagnachmittag und entschuldigte sich. Der Sicherheitsdienst sei angehalten gewesen, Personengruppen aus potenziellen Risikogebieten gemäß den Handlungsempfehlungen des Robert Koch-Instituts verstärkt zu kontrollieren. „Leider ist hier im konkreten Fall im Zuge der großen Verunsicherung, die aktuell auch bei uns um dieses Thema besteht, in der Auslegung gegenüber unseren japanischen Gästen ein Fehler unterlaufen. Für diesen Fehler möchten und müssen wir uns an dieser Stelle entschuldigen“, teilte RB mit. Man habe bereits versucht, die betroffenen Personen zu kontaktieren und sie zum nächsten Heimspiel einzuladen.
Vor dem Spiel gegen Leverkusen hatte es im RB-Fanblock noch eine große Choreographie gegeben. Unter dem Motto „Love, Peace and Rasenball“ stellte man sich öffentlich gegen jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung. Auch Vorstandschef Oliver Mintzlaff hatte das vor dem Spiel betont.
Ihren Jahresempfang gleich ganz abgesagt hat die IHK Kiel. Dies habe das Präsidium nach sorgfältiger Abwägung entschieden. Zu dem Empfang im Ostseekai am kommenden Mittwoch waren mehr als 1000 Gäste eingeladen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung sehr gering sei, so würde doch eine im Nachhinein festgestellte Anwesenheit eines Infizierten ein großes Risiko bedeuten, erklärte IHK-Präsident Klaus-Hinrich Vater.
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