Eine der weltweit größten Mengen an gefälschten Potenzpillen hat der Zoll am Frankfurter Flughafen sichergestellt: 600.000 Viagra-Nachahmungen mit einem Handelswert von rund 6,6 Millionen Euro wurden bereits Mitte November beschlagnahmt. Wegen der Untersuchung der Pillen wurde dies erst gestern bekannt gegeben.
Die gut vier Zentner schwere Frachtsendung aus Indien, die über Frankfurt nach Chile gehen sollte, enthielt 600 Plastikflaschen mit je 1000 der blauen rautenförmigen Tabletten. Diese sollten ersten Ermittlungen zufolge in Chile portioniert und dann in die USA oder zurück nach Europa geschmuggelt werden. Die Gewinnmargen beim Handel mit gefälschten Arzneimitteln gelten als mindestens so hoch wie beim Rauschgifthandel. Für 1000 investierte Euro könnten bis zu einer halben Million Euro erzielt werden.
Ein Gutachten des Viagra-Herstellers Pfizer habe ergeben, dass die sichergestellten Tabletten Nachahmungen des Potenzmittels seien, berichtete Zollamtssprecher Hans-Jürgen Schmidt. Die Merkmale der Tabletten seien dabei „täuschend echt“ imitiert worden. Der Wirkstoff Sildenafil sei aber in einer vom Originalpräparat abweichenden Konzentration nachgewiesen worden. Dies und mögliche Verunreinigungen in den sichergestellten Tabletten hätten die Gesundheit gefährden können.
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