17.500 Zertifikate im Dezember: Apotheker schickt Abrechnung per Einschreiben Carolin Ciulli, 04.01.2022 11:07 Uhr
Mit den Boosterimpfungen nimmt die Ausstellung der digitalen Impfzertifikate in Apotheken wieder Fahrt auf. Eine Apotheke in Nordrhein-Westfalen erstellte alleine im Dezember 17.500 QR-Codes und überlastete damit das Apothekenportal des Deutschen Apothekerverbands (DAV). Da die Generierung der Abrechnung mehrere Tage dauerte, wurde der Inhaber unruhig. Gestern Abend kam die endgültige Zahl – und er schickte den Beleg heute per Einschreiben an sein Rechenzentrum.
Die Rezepte wurden Anfang des Jahres wie üblich abgeholt. Der Apotheker wollte den Sonderbeleg für die Impfzertifikate mitschicken und erstellte am 1. Januar um 8 Uhr die Abrechnung für Dezember. „Normalerweise dauert das 30 Minuten, bis ein Ergebnis da ist“, sagt er. Da die Zahl deutlich höher war als im November, erwartete er, dass es länger dauern könnte. Er schätzte sie auf 16.000 Stück, im Vormonat waren es 1500.
Als am Montag noch keine Rückmeldung kam, meldete er sich beim Support des Portals. Dort kam die Rückmeldung: „Es ist der erste Arbeitstag im neuen Jahr. Im Moment generieren gerade sehr viele Apotheken die Abrechnungen. Die Booster-Zertifizierungen haben natürlich dazu geführt, dass die Abrechnungen sehr groß werden. Entsprechend lange dauert das Erstellen der Dezember-Abrechnung.“
Unsicher wegen hoher Summe
Der Apotheker wurde auch am Telefon vertröstet und um Geduld gebeten. „Bei so einer hohen Summe schwingt natürlich eine Unsicherheit mit“, sagt der Pharmazeut. Insgesamt geht es um rund 100.000 Euro. Dazu kam, dass das Portal plötzlich die Dezember-Abrechnung doppelt anzeigte. Gestern Abend wurde ihm die Abrechnung dann geschickt. Heute schickte er ein Einschreiben mit dem Sonderbeleg an das Rechenzentrum, um die Vergütung zeitnah zu erhalten.
Insgesamt handelt es sich um 365 Seiten für 17.500 ausgestellte Zertifikate. Die hohe Zahl kommt daher, dass er für fünf Impfzentren mit sieben Betriebsstätten QR-Codes erstellt. Für die Organisation sei er sieben Tage die Woche im Einsatz. „Ich habe in den vergangenen 14 Tagen 22 neue Mitarbeiter eingestellt.“ Die Arbeitsbelastung sei „brutal“. Finanziell lohne sich die Zertifikatsausstellung noch. „Allerdings habe ich keine Zeit, das Geld auszugeben.“