Infektionskrankheiten

15.000 Haitianer mit Cholera infiziert dpa, 16.11.2010 12:25 Uhr

Berlin - 

Seit Beginn der Cholera-Epidemie am 19. Oktober sind nach offiziellen Angaben in Haiti bis Anfang der Woche mehr als 900 Menschen gestorben. 15.000 Menschen wurden infiziert. Die Seuche hat mittlerweile auch die Hauptstadt Port-au-Prince erreicht. Die haitianische Regierung und die großen medizinischen Hilfsorganisationen führten Aufklärungskampagnen über den Rundfunk und die Printmedien des Landes, erklärte der Nothilfekoordinator der Welthungerhilfe in Port-au-Prince, Friderico Motka.

Die Welthungerhilfe wie auch andere kleinere Organisationen verteilten Flugblätter mit Hygienetipps und anderen Ratschlägen sowie antibakterielle Seife. Über den Umgang und die Behandlung der Krankheit werde auch in Gruppendiskussionen und per Lautsprecherwagen informiert. „Auf jeden Fall wollen wir aber Panikmache vermeiden“, sagte Motka.

Die Seuche breitet sich nach Motkas Worten nicht nur in der Region Artibonite und in der Hauptstadt Port-au-Prince aus. Besondere Probleme gebe es auf dem Land, wo rund drei Viertel der Haitianer lebten. Dort verteile seine Organisation „Cholera-Kits“ an Krankenstationen und Hospitäler. Das sind Kisten mit Tabletten, die der Dehydrierung der Erkrankten entgegenwirken. Außerdem enthalten diese Pakete Tabletten zur Reinigung des Wassers, Seife und spezielle Waschmittel für die Bettwäsche. „Der Inhalt der Pakete reicht zur Behandlung von 200 Menschen für die Dauer von zwei Wochen“, sagte Motka.