Abrechnungsbetrug

11 Millionen Euro mit HIV-Rezepten

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Wegen gewerbsmäßigem Abrechnungsbetrug müssen sich ein Berliner Apotheker sowie acht Mitbeschuldigte in Kürze vor dem Berliner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 66-Jährigen vor, von 2007 bis 2009 Rezepte über nie abgegebene HIV-Arzneimittel zu Lasten der Krankenkassen abgerechnet zu haben. Der entstandene Schaden liegt den Angaben zufolge bei knapp 11 Millionen Euro.

Die mitbeschuldigten Patienten sollen sich bei verschiedenen Ärzten auch außerhalb von Berlin Rezepte besorgt haben, die weit über ihren tatsächlichen Bedarf hinausgingen. Sie wurden dem Apotheker für ein „Honorar“ von 150 bis 500 Euro pro Rezept überlassen. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem regelrechten „Ärzte-Tourismus“, der zur Verschleierung betrieben worden sein soll. Der Einlösewert der Rezepte lag zwischen 1500 und 3000 Euro.

Der Rezeptschwindel war im November aufgeflogen. Ermittler des Berliner Landeskriminalamts hatten in Berlin, Fulda und Kiel zehn Wohnungen durchsucht und acht Haftbefehle vollstreckt. Seitdem sitzt der nun angeklagte Apotheker in Untersuchungshaft.

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