Tierseuchenforschung

100 Jahre Friedrich-Loeffler-Institut dpa, 08.10.2010 13:03 Uhr

Insel Riems - 

Vor 100 Jahren gründete Friedrich Loeffler auf der Ostseeinsel Riems das weltweit erste virologische Forschungsinstitut. Seitdem wird dort an den gefährlichsten Tierseuchenerregern und an deren Bekämpfung geforscht. Aktuell beherbergt das Institut 70 nationale sowie acht internationale Referenzlaboratorien für gefährliche Tierseuchen.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rückt immer dann in den Fokus, wenn Schweinepest, Vogelgrippe oder andere Seuchen Nutztierbestände gefährden oder dahinraffen. Neben Viren wird auf der Insel auch an Prionen geforscht.

Bei den Forschungen geht es auch um die Gesundheit der Menschen. „Rund zwei Drittel der Humanpathogene sind tierischen Ursprungs“, erklärt FLI-Präsident, Professor Dr. Dr. Thomas C. Mettenleiter. Seitdem Globalisierung, Flugverkehr und Handel die Welt kleiner machen und der Klimawandel Artengrenzen verschiebt, steige diese Gefahr. Insbesondere das West-Nil-Virus mache sich inzwischen auch in Europa breit, übertragen durch einheimische Mücken.

Am Jubiläumstag, dem 10. Oktober, ist das gut gesicherte Gebäude erstmals in seiner Geschichte für die Öffentlichkeit zugänglich. Zudem nimmt ein neuer Forschungskomplex mit Laboren und Ställen der höchsten Sicherheitsstufe L4 schrittweise den Betrieb auf. Damit zählt das FLI dann zu den drei weltweit führenden Instituten für Tierseuchenforschung und zum führenden Institut in Europa. In dem 300 Millionen Euro teuren Bau soll an Großtieren geforscht werden.