Der Verkauf des Hamburger Herstellbetriebs Zytoservice ist offenbar vorerst geplatzt. Der Finanzinvestor Capiton wollte nach fünf Jahren aussteigen und das Geschäft nach Informationen aus der Branche eigentlich bis Mai über die Bühne gebracht haben. Doch angeblich waren die Berliner mit der zuletzt angebotenen Summe nicht zufrieden. Nun hofft man, dass die neue Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) den Wert von Zytoservice sogar noch steigern wird.
Offiziell will sich keiner der Beteiligten zu den Vorgängen äußern. Die drei Firmengründer Enno Scheel, Thomas D. Boner und Thomas Hintz hätten vermutlich ohnehin nur dann verkauft, wenn sie von ihrem Minderheitsaktionär dazu veranlasst worden wären. Capiton hält zwar nur 40 Prozent der Anteile, hat sich aber vertraglich das Recht gesichert, auch die komplette Firma verkaufen zu können.
Nach Gesprächen mit einem potenziellen Interessenten hat Capiton aber den Verkauf vorerst abgeblasen. Im angebotenen Preis sollen sich die verbesserten Wachstumsperspektiven nicht ausreichend niedergeschlagen haben, heißt es aus wohlmeinenden Kreisen. In einem Jahr treten für Sterillabore neue Regeln in Kraft, unter anderem zu den Reinraumklassen. In der Branche wird fest damit gerechnet, dass zahlreiche Zytoapotheker dann das Handtuch werfen und ihre Rezepturen bei Herstellbetrieben wie Zytoservice anfertigen lassen.
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