Zwei Großaktionäre für Zur Rose APOTHEKE ADHOC, 10.03.2020 07:59 Uhr
Zur Rose hat nach dem Abgang der Unternehmerfamilie Frey zwei neue Großaktionäre gewonnen: Der Hedgefonds Ethenea aus Luxemburg sowie ein Fonds von Credit Suisse haben jeweils etwas mehr als 3 Prozent der Aktien übernommen.
Ethenea war 2002 durch Luca Pesarini und Arnoldo Valsangiacomo gegründet worden. Bereits 2018 war Ethenea mit dem Mischfonds Ethna-Aktiv bei Zur Rose eingestiegen, damals kauften die Investoren 100.000 Aktien, was 0,18 Prozent entsprach. Nun wurde der Anteil deutlich aufgestockt. Ansonsten ist Ethenea bei zahlreichen Konzernen investiert, darunter Alibaba, Alphabet, Apple, Bertelsmann, Coca Cola und Daimler, aber auch Abbott, Sanofi, Takeda und McKesson. Die Hälfte der Investoren kommt laut Handelsblatt aus Deutschland.
Credi Suisse wiederum hatte Zur Rose als Bank zuletzt bei der Begebung der jüngsten Anleihe begleitet. Nach einem Bericht von „Finanz & Wirtschaft“ war es auch Credit Suisse als Hausbank der Frey-Familie, die Ende 2018 die Zeichnung der Kapitalerhöhung vergessen hatte.
Ende Januar hatte die Familie ihre Anteile an Zur Rose verkauft. Nach Medienberichten wurden 900.000 Aktien (entsprechend 10,8 Prozent) für insgesamt 103 Millionen Franken verkauft. Der Verkaufspreis soll demnach bei rund 115 Franken pro Anteilsschein gelegen haben, was einem Abschlag von 7,5 Prozent auf den damaligen Schlusskurs entsprach.
Die Unternehmerfamilie war der erste Großaktionär von Zur Rose; in zwei Tranchen hatte der Clan für 40 Millionen Franken insgesamt 22 Prozent der Anteile übernommen. Durch den Einstieg des saudischen Königshauses und den Börsengang im Sommer 2017 sank der Anteil auf 14,5 Prozent. Weiter verwässert wurde er durch die Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit der Übernahme von Medpex im Dezember 2018, an der die Familie nicht teilgenommen hatte: Erst war von einem Versehen der Hausbank die Rede, dann verzichtete die Familie auf die Nachlieferung der entsprechenden Aktien. Schon damals hatten Beobachter den Zwischenfall als Warnschuss gesehen.