Versandapotheken

„Zur Rose“ strauchelt in Deutschland Patrick Hollstein, 16.04.2009 15:29 Uhr

Berlin - 

Die schweizerische Unternehmensgruppe „Zur Rose“ hat 2008 rote Zahlen in Höhe von umgerechnet knapp drei Millionen Euro geschrieben. Vor allem das deutsche Versandgeschäft entwickelte sich schwach, was laut Unternehmen primär auf einen intensivierten Wettbewerb zurückzuführen ist. Ab dem zweiten Quartal seien Bestellwert und Bestellhäufigkeit bei den Bestandskunden zurückgegangen; die Neukunden-Akquise habe eine deutlich schwächere Wirkung gezeigt als erwartet.

„Zur Rose“ räumt ein, die beiden Marken nicht genügend positioniert zu haben. „Zur Rose“ soll innerhalb der Gruppe als Premiumanbieter wahrgenommen werden, die vor zwei Jahren für 25 Millionen Euro übernommene VfG mit Sitz im tschechischen Ceská Lípa als Discounter. Hinzu kämen rückläufige Margen sowie eine verfehlte Preisgestaltung bei VfG.

Auf die negative Entwicklung habe man bereits reagiert und Maßnahmen eingeleitet, um die Aktivitäten in Deutschland wieder auf Kurs zu bringen, so „Zur Rose“. Dazu gehörten neben der Repositionierung der beiden Marken sowie einer Korrektur der Preisgestaltung bei VfG die Erneuerung des Führungsteams. Im vergangenen Juni hatten die bisherige Chefin der Versandsparte Ursula Lindl und „Zur Rose“ sich getrennt.

Wie hoch die Verluste in Deutschland sind, räumt das Unternehmen nicht ein. Insgesamt sanken die Umsätze im Versandhandel um 5 Prozent auf umgerechnet rund 135 Millionen Euro, wobei sich das Geschäft in der Schweiz positiv entwickelte. Hier profitiert „Zur Rose“ von der engen Zusammenarbeit mit Ärzten, die gegen eine Aufwandsentschädigung ihre Rezepte direkt an die Versandapotheke übermitteln.

Positiv entwickelte sich dagegen das Geschäft im Praxisgroßhandel. In der Belieferung von Ärzte setzte „Zur Rose“ umgerechnet rund 208 Millionen Euro um, 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Generikasparte Helvepharm legte sogar um 24 Prozent auf rund 14 Millionen Euro zu.

Für 2009 hofft „Zur Rose“ nun auf einen „Turnaround“ im deutschen Versandgeschäft. Zum Jahresende habe sich die Situation bereits verbessert, so das Unternehmen. Es wird sich zeigen, ob die Zusammenarbeit mit der Tengelmann-Tochter Plus Online GmbH bei kleinepreise.de Früchte trägt.