Die DocMorris-Konzernmutter Zur Rose ist im vergangenen Jahr tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand bei dem Versandhändler und Apothekenlogistiker ein Nettoverlust von 135,6 Millionen Schweizer Franken (123 Millionen Euro), mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Freudenfeld mitteilte.
Analysten hatten zwar mit einem Verlust gerechnet, aber nicht in dieser Höhe. Belastend wirkten Umbaumaßnahmen, Sonderkosten für die Einkaufstour des Konzerns sowie Abschreibungen infolge eines Preisrückgangs bei Produkten zur Pandemiebewältigung, wie es hieß. Zudem steckt das Unternehmen viel Geld ins künftige Wachstum.
In diesem Jahr will sich Zur Rose vor allem auf die flächendeckende Einführung des E-Rezepts ab Anfang 2022 vorbereiten. Schon ab Mitte des Jahres geht das Unternehmen von ersten Erlösen aus. Innerhalb von drei bis fünf Jahren rechnet Zur Rose damit, dass mit dem E-Rezept in Deutschland der Anteil des Onlinehandels bei verschreibungspflichtigen Medikamenten auf 10 Prozent steigen kann. Schon in drei Jahren will Zur Rose den Umsatz ohne Zukäufe gerechnet auf 4 Milliarden Franken steigern. In diesem Jahr soll der Erlös um 20 Prozent zulegen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet Zur Rose aber erst 12 bis 18 Monate nach 2021 mit einem operativen Gewinn.
Die Gruppe zählt rund 9 Millionen Kunden auf dem deutschen Markt. Inklusive der nach wie vor noch nicht konsolidierten Zukäufe Apotal und Medpex kletterte der Umsatz wie bereits bekannt um 14 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken.
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