Die schweizerische Ärzte-AG „Zur Rose“ will in Deutschland über die gleichnamige Versandapotheke in Halle mehr Rezepte beliefern. Doch nicht Rx-Boni, sondern Kooperationen mit Krankenkassen und Ärztenetzwerken sollen Schwung ins Geschäft bringen. Die ersten Modellprojekte laufen bereits, mit dabei sind unter anderem die Brandenburgische BKK, das Berliner Schmerzzentrum und das Ärztenetz Mainfranken. Vor allem bei Chronikern will „Zur Rose“ – in Zusammenarbeit mit der „Apotheke Zur Rose“ und weiteren Partnerapotheken vor Ort – die „Medikamentendistribution“ übernehmen.
Während der Versandhandel mit OTC-Medikamenten in Deutschland etabliert sei und rund 11 Prozent des Marktes ausmache, steige die Bedeutung des Bezugskanals Versand für rezeptpflichtige Arzneimittel erst seit kurzem deutlich, sagt Firmenchef Walter Oberhänsli. „In diesem Bereich ist in den kommenden Jahren ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen.“ Als erfahrene Pharmadienstleisterin sei „Zur Rose“ bestens vorbereitet, eine führende Rolle in diesem Tätigkeitsfeld zu übernehmen. Details wollen Oberhänsli und Deutschlandchef Rainer Seiler im Laufe des Jahres verraten.
Auch in der Schweiz will sich „Zur Rose“ als Spezialanbieter profilieren: Im vergangenen Jahr wurde die Sparte „Home Care“ gestartet; Pflegefachkräfte helfen Patienten, die zu Hause betreut werden, bei der Applikation von Infusionen und anderen komplizierteren Medikamenten. Parallel baut „Zur Rose“ den OTC-Versand auf: Weil Arzneimittel in der Schweiz generell nur auf Rezept verschickt werden dürfen, stellen dazu von „Zur Rose“ beauftragte Ärzte die entsprechenden Verordnungen aus.
In Österreich kooperiert die Versandapotheke ebenfalls seit Anfang 2011 mit der Drogeriekette dm; dadurch sei die Zahl der Kunden von 30.000 auf 100.000 gestiegen; der Umsatz habe sich verdoppelt. Geliefert wird nach Österreich vom tschechischen Česká Lípa aus. Der OTC-Discounter VfG will auch in Deutschland wieder stärker in Erscheinung treten.
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