Die Schweizer Ärzte AG „Zur Rose“ kauft die Versandapotheke DocMorris. Dies gab der Pharmahandelskonzern Celesio soeben bekannt. Der Kaufpreis für die Versandapotheke in Heerlen sowie die Marke beträgt demnach 25 Millionen Euro.
Celesio hatte DocMorris im April 2007 für rund 200 Millionen Euro gekauft und bereits mehrfach Abschreibungen vornehmen müssen. Mit dem jetzt erfolgten Verkauf werden für die Stuttgarter zusätzliche außerplanmäßige Wertminderungen in Höhe von rund 30 Millionen Euro notwendig.
Bereits vorab war bekannt geworden, dass „Zur Rose“ an einem Kauf von DocMorris interessiert war. Am Stammsitz in schweizerischen Frauenfeld soll es vor einigen Wochen ein Treffen mit möglichen Investoren gegeben haben.
„Zur Rose“ wird 1993 von 21 Ärzten als Großhandel für Ärzte gegründet. In Frauenfeld wird 1999 das Logistikzentrum mit einer Fläche von 4500 Quadratmetern eröffnet. Anfang 2001 startet „Zur Rose“ als Versandapotheke mit der Direktbelieferung an Patienten. Allerdings dürfen in der Schweiz jahrelang keine OTC-Arzneimittel versendet werden.
Im August 2004 gründet „Zur Rose“ eine Niederlassung in Halle an der Saale; neun Millionen Euro sollten in das Logistikzentrum fließen. Die Zur Rose Pharma GmbH ist als Dienstleister wiederum für die gleichnamige deutsche Versandapotheke aktiv. Seit 2006 gehört auch die tschechische Versandapotheke VfG zur Firmengruppe, die sich auf OTC-Arzneimittel spezialisiert hat.
2008/2009 steht die Gruppe nach Millionenverlusten kurz vor der Pleite. Der Befreiungsschlag gelingt über den Verkauf des Generikaunternehmens Helvepharm an Sanofi für 43 Millionen Euro.
Die deutsche Versandapotheke „Zur Rose“ hat sich ebenfalls neu aufgestellt. In der vergangenen Woche wurde die Versandapotheke aus Halle offiziell als neuer Pick-up-Partner der Drogeriekette dm vorgestellt worden. Zum Jahreswechsel ersetzt „zur Rose“ die Europa Apotheek Venlo (EAV). Die Kooperation zwischen dm und der EAV wird nach gut acht Jahren eingestellt.
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