Nach schwachem ersten Halbjahr

Zur Rose: 700.000 Neukunden seit Oktober

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Berlin -

Zur Rose hat zum Jahresende dank des Lockdowns einen starken Schlussspurt hingelegt. Im vierten Quartal legten die Umsätze um 16 Prozent auf 410 Millionen Schweizer Franken zu. Beim DocMorris-Mutterkonzern freut man sich über 700.000 Neukunden. In diesem Jahr soll nach dem Launch des E-Rezepts der Rx-Bereich einen Schub bekommen.

Insgesamt haben die verschiedenen Ableger von Zur Rose nach Unternehmensangaben 10,2 Millionen aktive Kunden – das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Hintergrund ist die starke Nachfrage infolge der Corona-Krise.

Im Gesamtjahr kletterten die Umsätze der Gruppe um 9 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Franken. In Lokalwährungen lag das Wachstum bei knapp 12 Prozent. Zur Rose hat damit nach Angaben des Managements die „ambitionierten Wachstumsziele für 2020“ übertroffen.

Deutschland

Die Aktivitäten in Deutschland – allen voran DocMorris – brachten Erlöse von 821 Millionen Franken, knapp 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Ohne Währungseffekte lag das Plus bei 12 Prozent, das vierte Quartal war mit einem Wachstum von 18 Prozent das stärkste. Wegen eines extrem schwachen 2. Quartals hatten die Umsätze nach sechs Monaten noch auf Vorjahresniveau gelegen – den Ansturm der Kunden im März hatte man in Heerlen angeblich nicht vollständig bedienen können. Inklusive Medpex und Apotal, die beide noch nicht konsolidiert werden, lagen die Abverkäufe bei knapp 1,1 Milliarden Franken und das Plus bei 12 beziehungsweise ohne Währungseffekte bei 16,5 Prozent.

Bei Teleclinic weist Zur Rose eine Verfünffachung der Anzahl der Behandlungen aus, absolute Zahlen nennt das Unternehmen nicht. Hauptgründe für die gestiegene Nachfrage waren laut Zur Rose die Corona-Pandemie sowie der erstmals kostenfreie Zugang für Kassenpatienten. Auf einem DiGa-Portal will Teleclinic spezielle Informationen zu verordnungsfähigen Apps bereitstellen.

Schweiz

In der Schweiz kletterte der Umsatz aus Ärztegroßhandel und Versandhandel um 7 Prozent auf 593 Millionen Franken. Zur Rose wuchs damit nach eigenen Angaben deutlich über dem Markt. Gemeinsam mit den Krankenversicherern Allianz Care, CSS und Visana hat Zur Rose im November ein Gemeinschaftsunternehmen zum Betrieb einer umfassenden, digitalen Gesundheitsplattform gegründet, das im 2. Quartal offiziell an den Start gehen soll. Außerdem eröffnete im Dezember in einem Migros-Supermarkt Crissier im Kanton Waadt die erste Shop-in-Shop-Apotheke in der Westschweiz. Die Präsenz will Zur Rose nutzen, die Aktivitäten des Versandgeschäfts in der französischsprachigen Schweiz zu verstärken.

Europa

Im übrigen Europa erlöste die Gruppe 66 Millionen Euro, was einem Wachstum von 67 beziehungsweise 74 Prozent entspricht. Der Marktplatz Portalfarma verzeichnete laut Unternehmen einen Peak während des Lockdowns im Frühjahr.

Ausblick

Ab diesem Jahr rechnet Zur Rose mit einem deutlichen Wachstum im Bereich rezeptpflichtiger Medikamente – mittelfristig soll sich der Umsatz dadurch auf mehr als 3 Milliarden Franken verdoppeln. „Die verpflichtende Einführung des elektronischen Rezepts ab 2022 und die Implementierung des Gesundheitsökosystems schaffen darüber hinaus relevantes Umsatz- und Ergebnispotenzial“, so das Management.

 

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