Der Generikahersteller Zentiva greift nach Apontis. Der tschechische Hersteller unterzeichnete eine Investitionsvereinbarung. Im Raum stehen 85 Millionen Euro für das komplette Aktienkapital.
Unter dem Dach von Zentiva soll Apontis eine eigenständige Geschäftseinheit für verschreibungspflichtige Medikamente in Deutschland werden. Geplant sei etwa, den Bereich der Kardiologie zu erweitern und die Produkte von Apontis in ganz Europa zu vermarkten. Das Angebot werde die Zentiva AG, ein Tochterunternehmen der Zentiva Pharma mit Sitz in Frankfurt am Main, abgeben. Vorgeschlagen werde ein Preis von 10 Euro je ausstehender Apontis-Aktie in bar. Der Preis entspreche einer Prämie von 52,9 Prozent auf den Schlusskurs von Apontis. Das Angebot wird mit 85 Millionen Euro für 100 Prozent des Aktienkapitals bewertet.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat von Apontis unterstützten das Angebot. Mehrheitsaktionär ist der Münchener Investor Paragon Partners, der einen Aktienkaufvertrag über seine Beteiligung von 37,5 Prozent zum Preis von 9 Euro je Aktie abgeschlossen hat. Der Deal soll voraussichtlich Ende des vierten Quartals oder im ersten Quartal 2025 erfolgen.
Zentiva sei der ideale Partner, um die Vision von Apontis zu unterstützen und das Single Pill-Therapiekonzept als Goldstandard in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Patienten zu etablieren, so der Generikahersteller. Die Übernahme ergänze die Strategie von Apontis und ermögliche dem Unternehmen, seine wichtigsten Wachstumstreiber durch einen besseren Marktzugang in ganz Europa, verstärkte Investitionen in die Produktpipeline und eine höhere Anzahl von Produkteinführungen voranzutreiben.
Apontis-CEO Bruno Wohlschlegel sagte: „In den vergangenen Monaten haben wir das Unternehmen grundlegend neu aufgestellt, Strukturen verändert, Kostensenkungsmaßnahmen realisiert und unseren Marktzugang strategisch neu ausgerichtet.“
Bei Zentiva freut man sich auf die Übernahme: „Wir sind der festen Überzeugung, dass Apontis unter einer einheitlichen Eigentümerstruktur in der Lage sein wird, qualitativ hochwertige und erschwingliche Produkte für noch mehr Kunden in ganz Europa anzubieten, und dass diese Partnerschaft ein wichtiger Schritt zur Erreichung der langfristigen Strategie und Ziele von Zentiva ist“, sagte CEO Steffen Saltofte.
Apontis geht zurück auf Schwarz Pharma; der Hersteller aus Monheim war 2006 durch den belgischen Konzern UCB übernommen worden. Die Sparte UCB Innere Medizin wurde im Herbst 2018 an den Münchener Investor Paragon Partners verkauft, Anfang 2019 in Apontis umbenannt und im Mai 2021 an die Börse gebracht.
APOTHEKE ADHOC Debatte