Zahnschnee: Comeback für H2O2 APOTHEKE ADHOC, 26.10.2018 13:44 Uhr
Zähne so weiß wie Schnee? Weil sich beinahe jeder ein strahlendes Gebiss wünscht, wächst der Markt der Whitening-Produkte. Die „verrückten Zahnputzer aus der Schweiz“ von Curaprox haben mit „Megasmile Instant Whitening Zahnschnee“ seit Oktober ein neues Bleaching-Produkt auf dem Markt.
Der Zahnschnee ist ab einem Alter von zwölf Jahren geeignet und lässt die Zähne glänzender und weißer erscheinen. Das Produkt ist ein Hybrid zwischen Zahncreme und Mundwasser und kann zum täglichen Zähneputzen sowie Bleaching to-go zwischendurch angewendet werden. Das Produkt schneit direkt in den Mund, kommt ohne Wasser aus und muss nach der Anwendung ausgespuckt werden.
Abrasionspartikel sind im Zahnschnee nicht enthalten, stattdessen Wasserstoffperoxid zu 0,098 Prozent und Hyroxylapatit. Das Oxidationsmittel soll tiefliegende Verfärbungen stufenweise abbauen. Hydroxylapatit soll kleinste Defekte der Zahnoberfläche auffüllen und diese glätten. Abschließend legt sich ein Blaufilter über die Zähne, der durch Lichtreflexion die Zähne optisch weißer erscheinen lässt. Weitere Inhaltsstoffe sind Propolis, Salbei und Fluorid. Vor Gebrauch muss der Zahnschnee geschüttelt werden. Wird auf den Sprühkopf gedrückt, bildet sich ein Mikroschaum, der alle Bereiche im Mund erreichen kann.
Der Markt der Whitening-Produkte ist groß. Von Curaprox gibt es beispielsweise die „Black is white“ Zahncreme mit Aktivkohle. Diese soll Partikel, die Verfärbungen verursachten, aufsaugen. Ein physikalischer Blaufilter hellt auch hier die Zähne optisch auf. Zahnärzte stehen Aktivkohle jedoch kritisch gegenüber, denn aufgrund der anderen enthaltenen Inhaltsstoffe sei unklar, ob nicht bereits die Sättigung der Aktivkohle erreicht sei. Außerdem wird dem schwarzen Pulver eine hohe Abrasion zugeschrieben.
iWhite ist bereits seit 2014 in den Apotheken erhältlich. Im vergangenen Jahr war Schluss mit der Apothekenexklusivität und das Produkt wanderte in den Mass Market ab. Das Kit enthält zehn flexible Schalen mit einem Bleaching-Gel, die an fünf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 20 Minuten lang getragen werden sollen. Calcium-Kristalle bilden laut Hersteller in Kombination mit Polymeracrylaten einen Film auf der Zahnoberfläche, der zu einer Zahnaufhellung und gleichzeitig zu einer Remineralisierung führen soll. Außerdem ist das Aufhellungsmittel Phthalimidoperoxyhexansäure (PAP) enthalten, das Verfärbungen löst, Bakterien entfernt und die Zähne bis zu acht Nuancen heller werden lässt. Neben dem Kit zur Zahnaufhellung ist seit Sommer auch eine Zahnpasta auf dem Markt.
Miradent hat einen Bleaching-Pen im Sortiment. Mit einem Pinsel wird das Gel auf die Zähne bis in die Zahnzwischenräume aufgetragen. Aktive Sauerstoffmoleküle sollen Verfärbungen aus den Zähnen lösen. Nach 14 Tagen sollen erste Effekte sichtbar sein.
Vor einigen Jahren wurden verschiedene Bleaching-Produkte für den Hausgebrauch vom Markt genommen. Unter anderem der Klassiker Blend-a-med White-Stripes. Seit 2012 ist nur noch Zahnärzten vorbehalten mit Wasserstoffperoxid in Konzentration von mehr als 0,1 Prozent zu Bleachen. Die Produkte aus Apotheke und Drogerie enthielten jedoch zum Teil bis zu 6 Prozent.