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Wort & Bild verliert Verlagsdirektor

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Berlin -

Überraschender Abgang beim Wort & Bild Verlag: Dr. Felix Stoecker, als Verlagsdirektor bislang für den Bereich Arbeitsrecht und Personalentwicklung zuständig, ist nicht mehr im Unternehmen. Über die Hintergründe ist bislang nichts bekannt. Der Wechsel in der zweiten Reihe könnte auch als Zeichen eines größeren Umbruchs zu werten sein.

Stoecker war seit 2006 beim Wort & Bild Verlag, davor hatte er unter anderem als Justitiar beim Süddeutschen Verlag und bei der internationalen Großkanzlei Baker & McKenzie gearbeitet. Seine Aufgaben in Baierbrunn hat vorerst Dr. Hans-Döring von Gottberg übernommen, der innerhalb der Verlagsdirektion bislang für das Finanz- und Rechnungswesen zuständig ist.

Noch im Oktober hatte Stoecker als Vorstand der Stiftung Rufzeichen Gesundheit! an der Verleihung der Gesundheitspreise teilgenommen. Was kurz vor Weihnachten zur plötzlichen Trennung geführt hat, ist nicht bekannt. Vom Verlag hieß es auf Nachfrage, dass man sich zu Firmeninterna grundsätzlich nicht äußere.

In der Belegschaft grübelt man, wie der Abgang des Personalchefs einzuordnen ist. Möglicherweise wird die Eigentümerfamilie künftig wieder mehr Einfluss auf die Geschäfte nehmen. Bis 2007 war Firmengründer Rolf Becker im operativen Verlagsgeschäft tätig; seitdem leitet sein Sohn Dr. Hartmut Becker den Verlag alleine. Im vergangenen Februar verstarb der Seniorchef im Alter von 93 Jahren – ein halbes Jahr nach seiner Frau, mit der er fast 70 Jahre lang verheiratet war und die ebenfalls jahrzehntelang im Unternehmen gearbeitet hatte.

Im April ereilte die Familie der nächste Schicksalsschlag: Dr. Thorsten Becker, Bruder des heutigen Verlagschefs, verstarb überraschend im Alter von 69 Jahren. Seine Kinder stehen jetzt bereit, um das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Onkel als Erbengemeinschaft weiter zu führen: Nina Gühring arbeitet bereits in der Marketingabteilung des Verlags, Dr. Marc Becker ist Laborarzt und arbeitet derzeit im Labor Becker, Olgemöller & Kollegen, das sein Vater mit aufgebaut hatte. Den Vorsitz der von seinem Großvater gegründeten Stiftung hat er allerdings bereits im vergangenen Jahr übernommen, sodass womöglich irgendwann auch mit einem Wechsel zum Verlag zu rechnen ist.

Bislang kümmert sich Dr. Hartmut Becker als Herausgeber um alle redaktionellen Belange. Dr. Jens Emmer ist in der Geschäftsführung für alle pharmazeutischen und wirtschaftlichen Themen verantwortlich; der Apotheker ist bereits seit 1999 im Unternehmen. Roger Schwarz leitet seit 2013 die Bereiche Verlags-IT, Online und Herstellung.

In der Verlagsdirektion sind Harald Pohl und Dr. Florian Schmidt-Wudy für den juristischen Bereich zuständig, Brigitta Hackmann leitet den Anzeigenverkauf. Vertrieb und Logistik sind bei Hans Endres angesiedelt, Verkaufsleiter ist Markus Allenstein. Die Werbung des Verlags betreut Ansgar Deelmann, um Herstellung/Einkauf/EBV kümmert sich Christian Kitzmüller.

Inhaltlich ist der Verlag bereits dabei, sich fit für die Zukunft machen. Dazu gehören neue digitale Formate, an denen sich die Macher der Apotheken Umschau in den vergangenen Jahren ohne größeren Erfolg versucht hatten. Bei der Expopharm in München hatte der Verlag eine iPad-App vorgestellt, die auf den Namen der jeweiligen Apotheke läuft und erstmals auch einen redaktionellen Bereich enthält.

1956 zum ersten Mal in einer Auflage von 50.000 Exemplaren erschienen, hat die Umschau in ihrer Geschichte ungefähr alle zehn Jahre ihre Auflage verdoppelt. Aktuell werden pro Monate rund 9,6 Millionen Exemplare in den Apotheken verteilt; vor vier Jahren hatte der Verlag kurzzeitig sogar die Marke von 10 Millionen Heften übersprungen. Seitdem hat sich Zahl stabilisiert: Rein rechnerisch kauft jede Apotheke dem Verlag knapp 230 Exemplare pro Ausgabe ab. Dazu kommen noch einmal knapp 250 Hefte von „Diabetes Ratgeber“ und „Senioren Ratgeber“ sowie „Baby und Familie“ und „medizini“ pro Monat.

Der Verlag beschäftigt rund 230 Mitarbeiter und erwirtschaftet Erlöse von rund 140 Millionen Euro, von denen schätzungsweise ein Drittel auf Anzeigenerlöse und zwei Drittel auf Abonnements entfallen.

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