Woolworth entdeckt Apothekenmarkt

Die Kaufhauskette Woolworth hat das Arzneimittelgeschäft für sich entdeckt: Seit einigen Wochen firmiert die Versandapotheke Vitaware als Woolworth-Partnerapotheke. Kunden der Kaufhauskette bekommen besondere Konditionen bei der Versandapotheke mit Sitz in Ratingen. Welche Gegenleistung Woolworth für die Kooperation erhält, wollte Vitaware gegenüber APOTHEKE ADHOC nicht mitteilen. Anders als die Drogeriemärkte dm und Schlecker bietet Woolworth vorerst keine Rezeptsammelstellen in den bundesweit 316 Filialen an. Einzelheiten zu dem Konzept waren bislang nicht zu erfahren.

Inhaberin der Versandapotheke Vitaware ist Aylin Tekcan. Bislang sei die Kooperation mit Woolworth noch auf den Online-Auftritt beschränkt, sagte sie gegenüber APOTHEKE ADHOC. Mit einer Geschäftsausweitung rechnet Tekcan, wenn das Fremdbesitzverbot fallen sollte. Und davon geht die 28-jährige Apothekerin aus. „Ein Apotheker sollte aber immer dahinter stehen“, so Tekcan.

Sie ist seit der ersten Stunde bei der Versandapotheke. Zunächst wurde die Globus-Apotheke in Ratingen zur Vitaware Apotheke umbenannt. Tekcan war dort als Angestellte für den Versandhandel zuständig. Doch als Inhaber Dr. Walter Leven im April 2007 zu einer DocMorris-Apotheke umfirmierte, lagerte er das Versandgeschäft zu seiner Adler-Apotheker aus, „um Irritationen aus dem Weg zu gehen“, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC.

Mitte Oktober habe Tekcan das Geschäft übernommen, so Leven. Er selbst habe nichts mehr damit zu tun. „Das Versandgeschäft ist wirtschaftlich nicht so nach vorne gegangen, wie ich mir das vorgestellt habe“, sagte Leven.

Seine ehemalige Mitarbeiterin Tekcan will Vitaware schrittweise nach vorne bringen. Die Kooperation mit Woolworth ist nur ein von vielen - allerdings die prominenteste: Bislang zählten zu den Partnern der Versandapotheke unter anderem Landesgesellschaften der Polizeigewerkschaft und Gewerkschaften für Erziehung und Wissenschaft, der Versender Paketeria sowie Sport- und Fischereiverbände.