Apotheken-Franchise

Wiwo: DocMorris wird verschwinden

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Berlin -

Die Suche hat begonnen: Im Auftrag von Celesio spricht die Deutsche Bank derzeit mit potenziellen Käufern für DocMorris. Wie die WirtschaftsWoche (Wiwo) berichtet, sind unter den Interessenten deutsche Handelskonzerne, ein Finanzinvestor und sowie eine ausländische Drogeriekette. Spätestens bis zum Jahresende soll das Geschäft abgeschlossen sein. Fest zu stehen scheint allerdings bereits, was mit den Markenpartnern passiert: Sie werden womöglich bald nicht mehr DocMorris heißen.

 

Wie die Wiwo unter Berufung auf Celesio-Kreise berichtet, wird die Marke im Vor-Ort-Geschäft nicht weitergeführt. Nur noch die Versandapotheke soll unter DocMorris firmieren – die Marke wird also mit verkauft.

Celesio-Chef Markus Pinger hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach versichert, dass die Rechte der Markenpartner unberührt bleiben sollen. Zwar hat der Exodus bereits eingesetzt, bei Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren müssten aber vermutlich Abfindungsregelungen gefunden werden.

Denn für die Markenpartner bedeutet der Ausstieg neben Ernüchterung auch Kosten: Gemäß Kooperationsvertrag gibt es kein rotes Apotheken-A, stattdessen grüne Kreuze. Auch die Inneneinrichtung kommt von DocMorris und muss möglicherweise ersetzt werden.

 

 

Schmackhaft macht die Deutsche Bank laut Wiwo-Bericht den Deal mit großen Zahlen: Nach einem vertraulichen Papier soll demnach der Umsatz der Versandapotheke von 327 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf mehr als 550 Millionen Euro im Jahr 2016 steigen.

Vorerst werde die Ertragslage allerdings durch die Marketingkooperationen mit Rewe, Rossmann und der Postbank sowie durch mögliche Anpassungen beim Bonussystem – gemeint ist womöglich eine Reaktion auf die AMG-Novelle – belastet. Erst nach 2013 sollen sich die Aussichten wieder bessern.

Auf Nachfrage der Wiwo haben Otto, Rossmann, dm und Tengelmann bereits abgewunken. Interessant wäre eine Reaktion von Kaufland/Lidl: Die Schwarz-Gruppe hatte nämlich erst unlängst keinen geringeren als Ex-Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle in ihre Dienste gestellt. Und über die Untermiet-, Leasing- und Beratungsverträge der meisten Kaufland-Apotheker ließe sich die Marke vielleicht sogar problemlos doch wieder vor Ort installieren.

 

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