Mit den Marken S-O-S oder Zirkulin hat Windstar Medical einen festen Platz in den Drogerien. Die Gruppe vertreibt nicht nur Gesundheitsprodukte im Mass Market, sondern lässt auch prüfen, wo Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugt einkaufen. Eine aktuelle Umfrage des Unternehmens kommt zu dem Schluss: Die Apotheken verlieren weiter an Bedeutung und konnten nur in drei Warenkategorien zulegen. Gewinner seien Onlinehändler.
Der Anteil der Befragten, der rezeptfreie Gesundheitsprodukte in einer Apotheke kauft, ist im Vergleich zum Vorjahr um 7 auf 35 Prozent gesunken. Das geht aus einer Befragung von 1015 Konsumentinnen und Konsumenten im Massenmarkt hervor, die Windstar Medical in Auftrag gegeben hat. Die Erhebung ist demnach repräsentativ.
Der Abwärtstrend der Apotheken als Einkaufsort für freiverkäufliche Arzneimittel setze sich weiter fort. 2021 waren es demnach noch 43 Prozent die angaben, entsprechende Präparate in der Apotheke zu kaufen. Gefragt wird etwa nach dem Einkaufsverhalten in verschiedenen Warenkategorien.
Besonders deutlich waren der Erhebung zufolge die Einbußen der Apotheken in der Kategorie Baby- und Kindergesundheit: Ihr Käuferanteil in dieser Warengruppe sank um 6 auf 37 Prozent. Gegenüber 2021 verringerte sich der Wert um 12 Prozentpunkte. Auch im Bereich Magen und Verdauung sowie Rheuma und Muskeln schaut die Kundschaft laut Umfrage lieber bei anderen Händlern nach Produkten. Zuwächse gab es für Apotheken dagegen in den Kategorien Innere Schönheit, Prostata und Männergesundheit.
Windstar ließ zudem fragen, welchen Stellenwert die Apotheken überhaupt noch haben. Dabei sei herausgekommen, dass lediglich 11 Prozent der Befragten für den Kauf von OTC-Produkten noch auf das Vorhandensein von Apotheken vor Ort beharren. Windstar-CEO Dr. Dominique Friederich sagte: „Schon seit Jahren zeigt unsere jährliche Studie zum Einkaufsverhalten auf dem OTC-Markt in Deutschland den relativen Bedeutungsverlust von Apotheken.“
In diesem Jahr sei der Rückgang besonders deutlich gewesen. „Bei den Konsument:innen scheint sich jetzt endgültig die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass Qualität bei OTC-Produkten nicht zwangsläufig eine Frage des Preises ist und qualitativ hochwertige Gesundheitsprodukte in einer Vielzahl von Vertriebskanälen zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind.“
Unter den Händlern verteidigt dm demnach seinen Spitzenplatz als bevorzugter Anbieter für freiverkäufliche Arzneimittel, musste jedoch 3 Punkte abgeben. Dahinter rangieren Rossmann und Amazon. Bei den Versandapotheken liegt Shop-Apotheke bei den Konsumentinnen und Konsumenten vorn.
Online-Vertriebskanäle haben der Befragung zufolge beim Kauf von freiverkäuflichen Produkten weiter an Bedeutung gewonnen: 37 Prozent gaben an, ihre rezeptfreien Gesundheitsprodukte in einer Versandapotheke zu kaufen. Auch Online- Shop-Vollsortimenter und auf Gesundheitsprodukte spezialisierte Online-Shops konnten in zulegen. 19 Prozent gaben an, ihre Drogerieartikel online zu bestellen.
Unter den Warengruppen zur Selbstmedikation im Allgemeinen setzte sich der Aufwärtstrend in den Kategorien Wundversorgung sowie Magen und Verdauung fort. Bei Produkten zur Wundversorgung stieg der Anteil derer, die diese OTC-Produkte in den vergangenen 12 Monaten gekauft haben, um 4 auf 76 Prozent und in der Kategorie Magen und Verdauung um 2 auf 55 Prozent. Die beliebtesten Kategorien in Deutschland sind weiter Vitamine und Mineralstoffe gefolgt von der Kategorie Erkältung und Abwehr.
APOTHEKE ADHOC Debatte