Konsumgüterkonzerne

Wick bleibt Wick

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Berlin -

Waschmittel, Windeln oder Wischer: Hinter bekannten Marken wie Ariel, Pampers oder Swiffer steht der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G). In der Regel interessiert der Hersteller die Verbraucher nicht, sie treffen ihre Kaufentscheidung nach der Produktmarke. Was aber tun, wenn man zu viele Juwelen in der Auslage hat und sich entscheiden muss? Für die Olympischen Spiele schiebt der US-Konzern die Marken etwas auf Seite und rückt sich selbst ins Licht.

 

Mit der weltweiten Kampagne „Danke Mama“ will P&G als Partner der Olympischen Spiele in London auf sich und sein Portfolio aufmerksam machen. „Seit 175 Jahren schon helfen wir Müttern, ihren Kindern zu helfen, mit all den Marken, auf die sie vertrauen und die sie schätzen“, heißt es in der Aktion.

Bei seiner Apothekenmarke Wick will sich der Konzern aber weiter im Hintergrund halten. Eine derartige Kampagne sei „nicht im Speziellen geplant“ sagt Vertriebschef Bernhard Wingerberg. „Wir sind als Wick Pharma auf dem Markt bekannt.“

Allerdings: Bei Wick-Bonbons, die im Gegensatz zu den Erkältungsprodukten auch in allen anderen Handelskanälen erhältlich sind, ist eine Beteiligung an der Kampagne laut Wingerberg zumindest denkbar. Dabei sei auch die Zusammenarbeit mit Handelsunternehmen im Drogerie- und Lebensmittelmarkt sowie mit Apotheken „nicht grundsätzlich ausgeschlossen“. Für die Olympischen Spiele London 2012 sei jedoch keine Aktion vorgesehen.

Die Kampagne „Danke Mama“ zielt insbesondere auf Marken aus dem Haushaltsbereich; international ist allerdings auch „Vicks“ dabei. Der Konzern wirbt in Werbespots und mit prominenten Sportlern um Vertrauen: Beim Einkauf sollen Verbraucher fortan wissen, dass beispielsweise hinter Ariel der Hersteller P&G steht.

 

 

Außerdem können beim Kauf der unternehmenseigenen Produkte Punkte gesammelt und in Prämien eingetauscht werden. Bis Ende September werden etwa bei jedem Kauf der P&G-Marken Gillette, Ariel, Lenor, Pampers, Pantene Pro-V, head-and-shoulders, Always oder Oral-B in einer Filiale der Drogeriekette dm 10 Cent auf ein Spendenkonto für den Deutschen Ruderverband überwiesen.

P&G zählt mit einem Umsatz von zwölf Milliarden US-Dollar zu den weltgrößten Konsumgüterkonzernen. Wie viel Umsatz P&G in Deutschland mit Gesundheitsprodukten wie Wick, Metamucil, Persona, Clearblue, blend-a-med/blend-a-dent und Oral-b macht, verrät der Konzern nicht: Der deutsche Ableger tritt innerhalb der Firmengruppe formal als Kommissionär auf, der die Produkte für eine schweizerische Holding verkauft und dafür in Abhängigkeit vom Umsatz eine prozentuale Vergütung erhält. 2009 waren dies im Bereich der Gesundheitsprodukte 12,5 Millionen Euro.

Das weltweite OTC-Geschäft wurde vor kurzem in ein Joint Venture mit Teva eingebracht; im Bereich der Apothekenkosmetik kooperiert P&G mit Alliance Boots. Vor drei Jahren hatte Wick beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen Antrag gestellt, „Wick Sulagil Halsspray“ aus der Apothekenpflicht zu entlassen.

Ziel sei alleine die Freiwahl gewesen, beteuerte der Konzern damals. Das Produkt hätte nach dem Wechsel den gleichen Status wie die ebenfalls freiverkäuflichen – aber über Depotverträge apothekenexklusiven – Produkte „Wick VapoRub“ und „Wick Inhalierstift“ bekommen. Der Antrag wurde aber zurückgezogen.

 

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