TI-Messenger

Whats-App-Ersatz: Gedisa kann jetzt auch TIM Laura Schulz, 27.09.2024 07:57 Uhr

Über die Gedisa können Apotheken nun auch den TI-Messenger zur Kommunikation mit Kund:innen und anderen Leistungserbringern nutzen. Foto: bernardbodo – stock.adobe.com
Berlin - 

Als erster Anbieter speziell für die Apotheken hat die Gedisa die Gematik-Zulassung für einen Messenger in der Telematikinfrastruktur (TI-Messenger, TIM) erhalten. Im Hintergrund als sogenannter Hersteller agierte das Unternehmen Famedly. Neben Famedly selbst und jetzt der Gedisa hat noch Samedi eine Zulassung, um den Dienst anzubieten. „Wie WhatsApp. Aber sicher und integriert in Ihre IT“, so der Slogan von Famedly zum digitalen Chat-Angebot.

Am Mittwoch konnte ein „weiterer Meilenstein in der Bereitstellung von standardisierten und hochsicheren Komponenten erreicht“ werden, so die standeseigene Gedisa. Damit kann nun der sichere Kommunikationsdienst für den Gesundheitssektor, TIM, bereitgestellt werden. Neben KIM und CardLink sei damit nun ein weiterer TI-Baustein mit der Gedisa machbar.

„Wir freuen uns sehr, den Apotheken mit dem TI-Messenger und CardLink als einziger standeseigener Anbieter ein zentrales und von der Gematik zugelassenes Angebot unterbreiten zu können. Gemeinsam mit unserem Partner Famedly bieten wir bereits seit Längerem in unseren Produkten eine zentrale Kommunikationslösung an, welche nunmehr durch die Gematik zertifiziert wurde“, freut sich Gedisa-Geschäftsführer Sören Friedrich.

„Als Partner für mittlerweile fast 9000 nutzende Apotheken, werden wir über diese Lösung nicht nur die Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden, sondern auch mit Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern ermöglichen“, heißt es weiter. Die gemeinsame Arbeit zusammen mit den eigenen Partnern und zum Wohle der öffentlichen Apotheken in Deutschland bringe alle auf einen Kommunikationsstandard, was „im Kampf gegen die Versandhändler den Unterschied“ machen wird, ist sich die Gedisa sicher.

TIM vs. KIM

TIM wurde als zentrales, hochsicheres und datenschutzkonformes Angebot zur Kommunikation, Dateiübertragung und Videokommunikation geschaffen und soll vor allem die Kommunikation zwischen den Krankenkassen, die TIM ab dem 15. Juli im Zuge der „ePA für alle“ nutzen müssen, und ihren Versicherten verbessern. Für alle anderen Akteure ist die Nutzung anders als bei KIM (Kommunikation im Medizinwesen) freiwillig.

Den Unterschied zwischen TIM und KIM beschreibt Famedly so: „KIM dient der Standard-Kommunikation von E-Mails mit Dokumenten (z.B. eAUs, digitale Überleitungsbögen). Es ist vorrangig für die Kommunikation zwischen Leistungserbringern und Krankenkassen konzipiert und für bestimmte Übermittlungen verpflichtend. TIM bietet hingegen eine flexible, schnelle und ortsunabhängige Kommunikation für den Austausch von Patienteninformationen zwischen Kollegen, aber rechtssicher.“

Somit sei KIM für „formelle, dokumentenbasierte Kommunikation, die eine qualifizierte elektronische Signatur erfordert, wie eArztbriefe“. TIM sei auf die „alltägliche, schnelle Kommunikation und organisatorischen Austausch zwischen medizinischem Personal“ ausgerichtet.