Die Konkurrenz von Drogeriemärkten und Einzelhandel im Bereich der Selbstmedikation schlägt sich zunehmend in den Umsätzen der deutschen Apotheken nieder. Der Erlös aus dem Verkauf nicht rezeptpflichtiger Arzneimittel sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,9 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Supermärkte und Drogerien konnten ihren Umsatz hingegen um 1,9 Prozent auf 224 Millionen Euro steigern. Trotz sinkender Werte werden damit immerhin noch 84 Prozent des Selbstmedikationsmarktes in der Apotheke umgesetzt. Das geht aus einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens AC Nielsen hervor. Damit setzt sich der Trend des ersten Quartals fort.
Der Absatz nicht rezeptpflichtiger Medikamente sank um 2,5 Prozent auf 261 Millionen verkaufte Packungen. In einzelnen Indikationen ist AC Nielsen zufolge die Nachfrage jedoch gestiegen: So wurden im zweiten Quartal auf allen Vertriebsschienen mit Erkältungsprodukten und Grippemitteln knapp 11 Prozent mehr umgesetzt als noch 2007, Rachentherapeutika konnten um 9 Prozent zulegen. Verantwortlich dafür sei die im Vergleich zum Vorjahr länger andauernden winterlichen Witterungsbedingungen. Auch der Absatz von Präparaten gegen Gelenk- und Muskelschmerzen sei gestiegen.
Insgesamt befindet sich der deutsche Gesundheitsmarkt der Analyse zufolge jedoch weiter auf dem Wachstumskurs: So stiegen die Umsätze im zweiten Quartal um 3 Prozent auf 9,38 Milliarden Euro, während der Absatz allerdings um 0,5 Prozent abnahm. Verantwortlich dafür sind vor allen rezeptpflichtige Arzneimittel, die um 5,1 Prozent auf 6,34 Milliarden Euro zulegten.
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