100.000 Euro für Menschen in Ukraine

Weleda stoppt Russland-Geschäft

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Berlin -

Der Arzneimittel- und Naturkosmetikhersteller Weleda hat die Belieferung der russischen Niederlassung bis auf weiteres eingestellt. Nach Moskau würden keine Produkte mehr geliefert, sagt ein Unternehmenssprecher. Alle Marketingaktivitäten sowie der Online-Verkauf wurden gestoppt.

Weleda reagiert mit dem Stopp der Geschäftstätigkeit in Russland auf den Angriff auf die Ukraine: „Weleda verurteilt die kriegerische Handlung des russischen Regimes und möchte sich mit diesem Schritt für ein Ende des Krieges einsetzen.“ Die Entscheidung sei „gut überlegt“ worden, so der Sprecher. Denn wie für andere OTC-Hersteller sei Russland für Weleda ein Wachstumsmarkt. Gerade der Bereich Naturkosmetik habe sich zuletzt „vielversprechend entwickelt“. Anthroposophische Arzneimittel würden dort nur ganz wenig verkauft.

In der russischen Hauptstadt Moskau ist Weleda mit einer Vertriebsniederlassung seit mehr als zehn Jahren vertreten. Dort sind 42 Mitarbeitende beschäftigt. Die Angestellten erhielten ihren Lohn weiter, so der Sprecher. Die noch in Russland befindlichen Weleda-Produkte könnten noch verkauft werden. „Wir beliefern sie nicht mehr. Es ist bitter für die Menschen in Russland.“ Die Entscheidung treffe vor allem die Bürger:innen, so der Sprecher. 2020 erzielte Weleda in Russland einen Umsatz von rund 8,2 Millionen Euro.

15 Angestellte in Ukraine

Auch in der Ukraine sei die Geschäftstätigkeit angesichts des Krieges zum Erliegen gekommen, sagt der Sprecher. In Kiew ist Weleda seit 2017 mit einem eigenen Vertriebsstandort aktiv. 2020 wurden Verkaufserlöse von rund 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Die dort tätigen 15 Mitarbeiter:innen seien in Sicherheit – „soweit wir wissen“. Vier seien aus dem Land geflohen. Auch die ukrainischen Angestellten erhielten weiter ihr Gehalt. „Wir unterstützen sie so gut es geht, aber die Lage ist sehr unübersichtlich.“

Priorität hat für Weleda laut eigenen Angaben die Unterstützung der Mitarbeitenden und der Menschen in der Ukraine. Mit Geld- und Sachleistungen im Wert von insgesamt 100.000 Euro unterstützt das Unternehmen in einem ersten Schritt Organisationen, die humanitäre Hilfe leisten. In Deutschland hilft Weleda Hebammen mit gezielten Produktspenden, die sich um geflohene Frauen und Familien kümmern.

„Weleda ist der festen Überzeugung, dass wir als Menschengemeinschaft füreinander und für die Zukunft des Lebens auf dieser Welt Verantwortung tragen müssen. Weleda appelliert an alle Menschen in diesem Konflikt, die Möglichkeiten für verantwortungsvolles Handeln zu prüfen und aktiv einzusetzen.“

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