Naturkosmetik schwächelt

Weleda schreibt Verluste, sucht CEO

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Berlin -

In den vergangenen Jahren waren Arzneimittel das Sorgenkind bei Weleda, während sich die Naturkosmetik gut abverkaufte. 2022 war es genau anders herum. Und auch bei der Unternehmensführung legt das Unternehmen eine Kehrtwende hin.

414 Millionen Euro Umsatz erzielte Weleda im vergangenen Jahr, das entspricht einem Rückgang um 2,6 Prozent. Während die Erlöse im Bereich der Naturkosmetik um 5 Prozent auf 326 Millionen Euro schrumpften, wuchs der Umsatz mit Arzneimitteln um 7 Prozent auf 87 Millionen Euro. Damit lagen die Kosmetiksparte auf dem Niveau von 2019 und die Pharmasparte auf dem Niveau von 2020.

Besonders stark sanken die Umsätze in Deutschland (165 Millionen Euro, minus 9 Prozent) und Frankreich (56 Millionen Euro, minus 8 Prozent). Währungsbereinigt hätte das Minus insgesamt sogar bei 4,7 Prozent gelegen.

Nach zwei Jahren der Pandemie habe man zunächst eine positive wirtschaftliche Entwicklung erwartet. Am Ende sei das Geschäftsjahr jedoch geprägt gewesen von einer deutlichen Zunahme der Inflation und einer weiterhin großen wirtschaftlichen Unsicherheit, die zu einer für Weleda spürbaren Abkühlung der Konsumstimmung geführt habe. Verstärkt worden sei diese Entwicklung durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine, der die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in Europa und darüber hinaus signifikant verändert habe.

Umsatzrückgang und inflationsbedingte Kostensteigerungen haben auch das Ergebnis belastet, genauso wie Restrukturierungen in Frankreich: Am Standort Huningue werden seit kurzem keine industriell hergestellten Arzneimittel mehr produziert; bis Ende März wurden insgesamt 129 Stellen gestrichen.

Unter dem Strich stand daher ein Verlust von 6,1 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 6,8 Millionen Euro im Vorjahr. Das Nettofinanzvermögen verringerte sich von 69 auf 33 Millionen Euro.

Investitionen in Infrastruktur

Trotz der Herausforderungen investierte Weleda an den Standorten Arlesheim (Schweiz) sowie in Schwäbisch Gmünd: Hier wird ein neues Logistikzentrum gebaut, bestehend aus einem Hochregallager für 17.500 Paletten sowie einem Funktions- und einem Verwaltungsgebäude.

CEO gesucht

Auch an der Unternehmensspitze gibt es Veränderungen. Nachdem die Geschicke seit 2017 durch eine dreiköpfige Geschäftsleitung gesteuert werden, soll es künftig wieder einen Vorsitzenden (Executive Chair) geben. „Mit diesem Schritt möchten wir den integrierten Blick über alle Ressorts stärken. Gerade in der aktuell herausfordernden Situation ist es wichtig, Weleda mit ganzheitlichem Blick zu führen“, so Verwaltungsratspräsident Thomas Jorberg.

Jorberg selbst übernimmt den Posten zunächst für zwei Jahre, solange die Rekrutierung und Einarbeitung eines CEO andauern wird. Bereits zum 1. November hatte Raphael Savalle als Chief Financial Officer (CFO) die Verantwortung für den Bereich Finanzen bei Weleda übernommen.

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