Naturkosmetikhersteller

Weleda: Bankchef führt Verwaltungsrat

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Berlin -

Weleda bekommt einen neuen Präsidenten des Verwaltungsrats: Thomas Jorberg löst Paul Mackay ab; genau wie sein Vorgänger kommt er von der Ökobank GLS.

Jorberg ist seit einem Jahr Mitglied im Verwaltungsrat, jetzt tritt er die Nachfolge von Mackay an. Von Hause aus Bankkaufmann und Diplom-Ökonom, ist er aktuell Vorstandssprecher der GLS Bank in Bochum. Außerdem ist er Gründungsvorstand der Global Alliance for Banking on Values und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Elektrizitätswerke Schönau; bis vor kurzem war er Mitglied im Hochschulrat der Ruhr-Universität Bochum. Jorberg ist Jahrgang 1957, verheiratet und hat zwei Kinder.

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe als Präsident des Verwaltungsrats der Weleda AG. Ich bin mit den wunderbaren Produkten des Unternehmens aufgewachsen und begleite dessen erfolgreichen Werdegang aus der Perspektive des Bankwesens schon sehr lange, seit einem Jahr auch als Verwaltungsratsmitglied mit großem Interesse“, sagt Jorberg zu seinem neuen Amt. „Im Team des Verwaltungsrats und zusammen mit der Geschäftsleitung werde ich mich für die positive Weiterentwicklung der Weleda in der Naturkosmetik und im Arzneimittelbereich gleichermaßen einsetzen. Die Idee von ‚One Health‘ – das heißt, es gibt nur eine Gesundheit: sowohl beim individuellen Menschen wie in der Gemeinschaft (zum Beispiel im Unternehmen) als auch in der Gesellschaft als Ganzes und in der Natur – ist dabei für mich eine verbindende Orientierung.“

Jorberg weiter: „Als Banker bringe ich die Erfahrung aus sehr vielen Branchen mit, in denen die GLS Bank engagiert ist, angefangen von Kosmetik und Arzneimitteln über die ganze ökologische Landwirtschaft, Bio-Lebensmittel, nachhaltiges Wohnen, soziale Projekte, Bildungsprojekte, regenerative Energien und vieles andere mehr.“ Jorberg ist seit 1986 bei der GLS Bank, seit 1993 Mitglied des Vorstands und seit 2003 Vorstandssprecher.

Auch Mackay kam von der Ökobank: Er leitete bis 2012 den Aufsichtsrat, bevor er 2012 Verwaltungsratspräsident bei Weleda wurde. Bei der digitalen Informationsveranstaltung am 4. Juni erklärte er, dass er sich altershalber nicht für eine weitere Periode zur Wahl stellen würde.

Vizepräsident des Verwaltungsrats ist wie bisher schon Dr. Andreas Jäschke. Er wurde von den Aktionären für weitere drei Jahre ins Kontrollgremium gewählt, genauso wie die Verwaltungsräte Professor Dr. Harald Matthes und Elfriede Seiler. Weitere Mitglieder sind Monique Bourquin und Ueli Hurter.

Der Geschäftsleitung von Weleda gehören Nataliya Yarmolenko (Chief Commercial Officer, CCO), Dr. Aldo Ammendola (Forschung und Entwicklung), Michael Brenner (Finanzen und Services und Alois Mayer (Herstellung) an.

Im vergangenen Jahr Umsatz erreichte mit 424 Millionen Euro fast das Niveau des Vorjahres von 429 Millionen Euro. Mit Naturkosmetik konnte Weleda knapp 2 Prozent mehr umsetzen als im Vorjahr, die Verkaufserlöse erhöhten sich auf rund 333 Millionen Euro. In Deutschland, Österreich und der Schweiz stiegen die Umsätze um rund 2 Prozent auf 165 Millionen Euro.

Bei den Arzneimitteln lag der Umsatz mit rund 91 Millionen Euro 11 Prozent unter Vorjahresniveau. Weleda machte mehrere Gründe für den Rückgang aus: Der bisher starke französische Markt sei wegen des Wegfalls der Erstattung weiter rückläufig. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sei das Erkältungssortiment weniger gefragt. Das Einhalten der Corona-Regeln habe auch für einen Rückgang der Erkältungskrankheiten gesorgt. Entsprechend lagen im deutschsprachigen Raum die Abverkäufe mit 46 Millionen Euro rund 7 Prozent unter Vorjahr.

Gesellschafter von Weleda sind die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft und die Klinik Arlesheim, vormals Ita Wegman-Klinik, die zusammen ein Drittel der Anteile halten und mehr als drei Viertel der Stimmrechte. Die übrigen Namens­aktien sowie die stimmrechtslosen Partizipationsscheine befinden sich im Streubesitz. Laut Statuten dürfen die Namensaktien nur mit schriftlicher Zustimmung des Verwaltungsrats übertragen werden. Erwerber müssen Mitglied der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft sein.

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