Die letzten Monate des Jahres haben es für Arzneimittelhersteller in sich. Denn die Umsatzziele müssen eingehalten werden und es stehen beispielsweise Verhandlungen mit Apothekenkooperationen oder -verbünden für das Folgejahr an. Easy entschied sich jetzt für einen Wechsel: Die Partnerschaft mit Hexal und 1A Pharma wurde beendet.
Easy beendete die Zusammenarbeit mit Hexal und 1A Pharma. Ein Grund für das Aus sei unter anderem die sich stetig verschlechternde Rückvergütung, wie aus internen Dokumenten hervorgeht, die APOTHEKE AHDOC vorliegen. Die Wachstumsraten seien „unrealistisch“ gewesen und hätten bei 15 Prozent gelegen, während das Wachstum im Markt von Hexal bei 0 Prozent liege, heißt es weiter.
Ein Modellwechsel werde seit Jahren abgelehnt. Die Bonusausschüttung bei den unteren Wachstumsstufen sei gering. Das „starke Wachstum“ der Kooperation sei „gerne entgegengenommen“ worden, dafür habe es jedoch weder eine Senkung der Ziele noch eine angemessene Anpassung der Werbeinvestitionen gegeben. Das Plus beispielsweise von 1A Pharma von mehr als 50 Prozent sei dazu genommen worden, um die „Ziele noch höher“ zu setzen.
Zurück bleibe das Gefühl: Alles werde unternommen, um Boni nicht ausbezahlen zu müssen. Die Kooperation mit derzeit rund 140 Mitgliedsapotheken kritisiert noch mehr: Kulanzregelungen seien „Fehlanzeige“, heißt es.
Bei Hexal gibt man sich gefasst: „Sandoz ist langjähriger Partner bei zahlreichen Kooperationen und Einkaufsgemeinschaften. Mit der easyApotheken-Kooperation besteht für 2024 ein ungekündigter Vertrag“, sagt Wolfgang Späth, Head Corporate Affairs Sandoz Germany. „Eine Vereinbarung für 2025 wurde bisher nicht abgeschlossen.“
Späth betont, dass Sandoz mit Hexal und 1A Pharma Marktführer im Bereich Generika und Biosimilars sei. „Den betroffenen Apotheken bieten wir jedoch gerne jederzeit individuelle Vereinbarungen an. Der Hexal/1 A Pharma Außendienst wird sich hierzu zeitnah mit ihnen in Verbindung setzen“, sagt er.
Easy-Apotheken befinden sich vor allem in frequenzstarken Lagen. Im vergangenen Jahr steigerten die Betriebe ihren gemeinsamen Außenumsatz auf mehr als eine halbe Milliarde Euro. Während im gesamten stationären Markt nicht verschreibungspflichtige Produkte nur 15 Prozent ausmachten, erwirtschafteten sie hier 42 Prozent und entsprechend 58 Prozent im Rx-Bereich.