Der Streit um Movicol geht von vorne los. Der Großhändler Phoenix listet das Abführmittel aus, weil der Vertriebspartner Hermes die Konditionen gestrichen hat. Dabei hatte man sich erst vor einem Jahr nach einigem Hin und Her mit dem Hersteller Norgine geeinigt.
Im Mai hatte Hermes den Vertrieb von Movicol für Norgine übernommen. Damit ist laut Phoenix ein alter Streit neu aufgeflammt: „Wir möchten Sie heute darüber informieren, dass Hermes hierbei die Entscheidung getroffen hat, die bisherigen Rahmenbedingungen, zu denen Phoenix dieses Produkt von Norgine beziehen konnte, nicht länger zu gewähren“, schreibt der Großhändler an seine Kunden.
„Die durch Hermes angebotenen, deutlich ungünstigeren Preise und Konditionen machen es Phoenix nicht länger möglich, diese Produkte kostendeckend anzubieten und unsere Apothekenkunden in der bisherigen verlässlichen Weise weiterhin damit zu beliefern.“
Und weiter: „Diese Rahmenbedingungen von Hermes zu akzeptieren, würde uns zwingen, die Preise für diese Produkte gegenüber unseren Apothekenkunden erheblich anzuheben. In der jetzigen Situation haben wir uns gegen diesen Schritt entschieden.“
Nachdem auch Versuche, im Gespräch mit Hermes einen „tragfähigen Kompromiss für eine ausgewogene und wirtschaftlich vernünftige Lösung“ zu erreichen, bisher ohne Erfolg geblieben seien, habe die daraufhin durchgeführte Prüfung des entsprechenden Movicol Produktportfolios ergeben, dass „eine ausreichende wirtschaftliche Grundlage für den Weitervertrieb nicht mehr gegeben“ sei. „Aus diesem Grund können wir Ihnen dieses Sortiment bis auf Weiteres nicht mehr anbieten.“
Im März 2023 hatte Phoenix das Präparat schon einmal ausgelistet, da der Hersteller „einseitig die Rahmenbedingungen für die Belieferung von Phoenix verschlechtert“ habe. Das könne man nicht akzeptieren, hieß es damals: „Im gemeinsamen Interesse mit unseren Apothekenkunden ist es uns ein großes Anliegen, gute Rahmenbedingungen mit unseren Lieferanten zu vereinbaren und besonders Verschlechterungen zu verhindern, denn diese wirken sich massiv auf die Konditionen zwischen Phoenix und den Apotheke aus. Deshalb akzeptieren wir die schlechteren Rahmenbedingungen von Norgine nicht.“ Im Juli 2023 einigte man sich dann doch noch.
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