Die Probleme mit Überweisungen bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) halten an. Mehrere Rechenzentren können den Apotheken nicht termingerecht bezahlen. „Die Zahlungsprobleme sind nicht gelöst“, heißt es aus einer Apotheke aus Nordrhein-Westfalen. Dort wartete man auf 100.000 Euro und informierte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Einzelne Abrechnungsdienstleister haben unterdessen andere Banken aus ihrem Konsortium angewiesen, die Rezeptvergütung zu begleichen, um nicht in Verzug zu geraten.
Die Software-Probleme der Apobank betreffen die Apotheken auch weiterhin. Denn mehrere Rechenzentren konnten wegen des nicht termingerecht funktionierenden Systems die Valuta für die Überweisungen der Rezeptgelder nicht einhalten. In dem Apothekenverbund in Nordrhein-Westfalen mit vier Betrieben wartet man ungeduldig auf das Geld. Eigentlich sollten die 100.000 Euro am 24. Oktober auf dem Konto sein.
Heute morgen wurden 50.000 Euro durch Noventi verspätet angezeigt – der Betrag sei gestern Nachmittag eingegangen, so der Geschäftsführer des Verbunds. Ausstehend sei immer noch das ARZ Haan. Dort informierte man unterdessen die Apothekenkunden und verwies auf die anhaltenden Probleme der Apobank. Auch heute seien die Zahlungen noch nicht bei den Apotheken angekommen, sagt Geschäftsführer Klaus Henkel. „Wir haben heute nochmals über eine andere Bank aus unserem Konsortium zum zweiten Mal gezahlt. Die Liquidität ist mit Valuta heute sichergestellt.“ Die Apotheken wurden vom ARZ Haan notgedrungen doppelt bezahlt.
Auch beim NARZ in Bremen müssen sich Apotheken womöglich noch gedulden, bis die Überweisungen eingehen. Dass die Zahlungen von einzelnen Anbietern wie Noventi bereits bei den Apotheken auf den Konten angekommen sind, kann mit dem Prozedere nach der Software-Störung vom Montag zu tun haben. Die Probleme bei der Apobank wurde laut Unternehmensangaben zwar am Montagnachmittag behoben. Allerdings werden die Aufträge noch abgearbeitet. „Ein Teil der in Auftrag gegebenen Zahlungen wird verzögert ausgeführt“, sagt eine Sprecherin. Betroffen seien Überweisungen, die am Montag während der Störung aufgelaufen seien.
In der Apotheke in Nordrhein-Westfalen ist der Geschäftsführer aufgebracht. Als AvP-Opfer mit einem damaligen Schaden von 300.000 Euro sei man ein „gebranntes Kind“, sagt er. Er meldete der BaFin, dass die Apobank Überweisungen bei vielen Apotheken nicht ausführe. Die Probleme seien größer als angenommen. „Seit 2 Jahren hat die Apobank immer wieder Probleme mit ihrer Kontoführungssoftware. Wir bitten Sie daher dringend die Zuverlässigkeit der von der Apobank eingesetzten Software und die Verfahren der Apobank zur Softwareaktualisierung zu überprüfen“, fordert er.
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