Bayer will sein Geschäft rund um Frauengesundheit mit einer Übernahme in Großbritannien ausbauen. Die Leverkusener setzen dabei auf NT-814, ein Mittel gegen Wechseljahrbeschwerden des Biotechunternehmens Kandy Therapeutics zur Behandlung häufiger Symptome wie Hitzewallungen und Nachtschweiß.
NT-814 ist ein nicht-hormoneller, oraler, einmal täglich einzunehmender Antagonist der Neurokin-1 und -3-Rezeptoren für die Behandlung häufiger Symptome der Wechseljahre, Hitzewallungen und Nachtschweiß (vasomotorische Symptome). Der Start der klinischen Phase-III wird für 2021 erwartet. Nach Zulassung könnte der Wirkstoff Umsätze in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro weltweit erzielen.
Neben einer Vorauszahlung von 425 Millionen US-Dollar für den Kandy-Kauf könnten zusätzlich Meilensteinzahlungen von bis zu 450 Millionen Dollar fließen, wie der Dax-Konzern am Dienstag in Berlin mitteilte. Umgerechnet sind das bis zu knapp 830 Millionen Euro.
„Bayer fokussiert sich auf innovative Optionen, um den ungedeckten medizinischen Bedarf von Frauen weltweit zu adressieren“, sagte Pharma-Vorstand Stefan Oelrich. „Mit dieser Akquisition wird Bayer sein Entwicklungsportfolio im Bereich Frauengesundheit um eine mögliche, neuartige, nicht-hormonelle, orale Behandlungsoption für Frauen in der Menopause ergänzen.“
Für Dr. Mary Kerr, Mitbegründerin und CEO von Kandy, ist Bayer ist durch seine führende Rolle im Bereich Frauengesundheit der Partner der Wahl. „Wir sind davon überzeugt, dass unser wegweisender Wirkstoff unter der Führung von Bayer so optimal weiterentwickelt werden kann, dass er zu einer wichtigen Behandlungsoption für Frauen wird, bei denen die menopausalen Symptome den Lebensalltag beeinträchtigen.“
Erst Anfang des Jahres hatte Bayer eine strategische Partnerschaft mit dem Wirkstoffforscher Evotec im Bereich Frauengesundheit ausgebaut sowie einen Endometriose-Medikamentenkandidaten in die klinische Entwicklung überführt.
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