Warnung vor App: Shop Apotheke verteidigt sich APOTHEKE ADHOC, 25.05.2021 15:13 Uhr
Shop Apotheke weist die Kritik von Datenschützern an der eigenen App zurück. Das Infoportal Mobilsicher.de hatte vor der App als Risiko für die Privatsphäre ihrer Nutzer gewarnt, weil sie sensible Daten an Drittanbieter wie Facebook weiterleite. Der Versender betont nun, dass es sich dabei nicht um Gesundheitsdaten handele.
Die Datenschützer hatten kritisiert, dass die von der App übertragenen Daten Dritten Rückschlüsse auf den eigenen Gesundheitszustand ermöglichen würden. Denn die App stellt Nutzerdaten in Kombination mit Suchanfragen insgesamt neun Drittanbietern zur Verfügung. Shop Apotheke betont nun, dass es sich dabei keineswegs um sensible Daten handele. „Hiermit möchten wir klarstellen, dass wir generell keine Gesundheitsdaten an Dritte weitergeben“, so ein Sprecher auf Anfrage. „Es werden ausschließlich anonymisierte und verschlüsselte Informationen von Produkten ohne Nutzerbezug verwendet.“ Das diene ausschließlich dazu, die Funktionalität der App kontinuierlich zu optimieren.
Die Datenschützer hatten allerdings gar nicht behauptet, dass Gesundheitsdaten gesendet werden, sondern, dass aus den gesendeten Daten – darunter Suchanfragen – Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Nutzer gezogen werden könnten. Zur Nutzung der App muss man sich mindestens mit Namen und E-Mail-Adresse registrieren. Die meisten Daten gehen dann an Shop Apotheke selbst, darunter E-Mail-Adresse, Medikament, Vor- und Nachname, Ortsname, Passwort, Verbindungsaufbau. Eine ganze Reihe Daten verbleibt laut Mobilsicher.de allerdings nicht bei Shop Apotheke, sondern wird mit einer Reihe von Drittunternehmen geteilt, darunter drei US-Unternehmen. Darunter ist neben Facebook auch das Unternehmen Leanplum aus San Francisco, das eine Plattform für personalisierte Onlinewerbung anbietet und dazu Kundendaten auswertet, die ihm wiederum von seinen Kunden zur Verfügung gestellt werden.
„Damit können Rückschlüsse über Ihre Gesundheit gezogen und Ihrer Person zugeordnet werden. Wir bewerten dieses Verhalten als sehr kritisch“, so die Datenschützer von iRights, dem Verein hinter dem Infoportal. Ebenfalls in San Francisco sitzt das Unternehmen Algolia, das ein Websearch-Tool anbietet und ebenfalls den Namen des gesuchten Medikaments erhält.
Dieselben Daten landen auch bei Facebook. Der US-Gigant erfasst zusätzlich noch die Werbe-ID, über die sich die anderen Informationen einem bestehenden Personenprofil zuordnen lassen. „Auch mit dieser Kombination an Daten können Drittanbieter Rückschlüsse über Ihre Gesundheit ziehen“, so die Experten. Ihre Empfehlung ist deshalb eindeutig: Sie raten Verbrauchern davon ab, die App herunterzuladen und zu benutzen, denn: „Bei dieser App schätzen wir das Risiko für Ihre Privatsphäre als sehr hoch ein.“