Aponet-Versandapotheke

Warnung: ABDA-Betrüger unterwegs

, Uhr
Berlin -

Aktuell wirbt eine Versandapotheke im Internet und über E-Mail-Aussendungen mit der Webadresse „aponet-versandapotheke.de” für sich. Unter dem Deckmantel falscher offizieller Adressen wird hier versucht, mit Medikamenten und Potenzmitteln Kasse zu machen.

Als Betreiber des Shops wird im Impressum die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände genannt. Zudem geben sich die Websitebetreiber als Mitarbeiter von aponet.de aus. Beides trifft nicht zu. Weder die ABDA noch aponet.de sind mit diesem „Shop” oder seinen Betreibern in irgendeiner Weise verbunden.

Ganz zu schweigen davon, dass es sich bei dieser Website nicht, wie behauptet, um das „offizielle Portal der Deutschen ApothekerInnen” handelt. Von einer Bestellung auf der Webseite, die vorwiegend verschreibungspflichtige Potenzmittel illegal ohne Rezept anbietet, wird dringend abgeraten.

Um Seriösität zu heucheln, werden zur Tarnung erst Aspirin und Voltaren angeboten, dann kommen die Potenzmittel Viagra, Cialis, Levitra, alles in „soft” oder „super active”. Dazwischen wieder ein wenig Xenical zum Abnehmen oder Diclofenac, dann geht es mit den Potenzpillen weiter, für Männer und Frauen. Die Tablettenpreise werden pro Stück in Euro oder Centbeträgen angegeben, was offenbar den Eindruck erwecken soll, dass es sich jeder leisten kann.

Bereits vor zwei Jahren gaben sich Betrüger als ABDA aus. Der Webshop aponet-shop.com trug nicht nur das rote Apotheken-A, sondern gab sich den kompletten offiziellen Anstrich gleich mit. Angeboten wurden Potenzmittel wie Viagra, Cialis, Levitra und Kamagra – einzeln oder in Kombination als „Testpakete“. Außerdem gibt es das Schlankheitsmittel „Lida Daidaihua“, ein „Viagra für die Frau“ mit dem Namen Lovegra sowie „Generika“ zu Zyban und Propecia.

Aponet ist tatsächlich das offizielle Portal der ABDA und wird von der Tochterfirma Avoxa betrieben. Nachdem man sich bereits vor Jahren dagegen entschieden hat, die Website auch als Shop auszubauen, werden heute vor allem Gesundheitsinformationen präsentiert.

Die Website alles-rezeptfrei.net benutzte vor zwei Jahren für ihre Werbung die Adressen und Namen von echten Apothekern aus ganz Deutschland. 2010 warb „The Canadian Neighbor Pharmacy“ mit einem Zertifikat des EU-Apothekerverbands PGEU. Beim Klick auf das Logo wurde man auf ein Dokument weitergeleitet, dass die gefälschte Unterschrift des damaligen PGEU-Präsidenten Filip Babylon trug.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte