Niederlassung in Mannheim

Warnstreik bei Phoenix – Touren gestrichen

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Berlin -

Phoenix hat wegen eines Warnstreiks in Mannheim gestern seine Nachmittagstouren abgesagt. Apotheken sollten das am heutigen Protesttag berücksichtigen.

„Um trotz des anhaltenden Warnstreiks im Vertriebszentrum Mannheim die Nachmittagstouren vollständig abarbeiten zu können, müssen wir Ihre heutige Abendtour leider absagen“, schrieb der Großhändler gestern an seine Kunden. Alle Aufträge, die zwischen 15:15 Uhr und 16:20 Uhr übermittelt werden, sollten daher erst mit den Nachttouren ausgeliefert werden. Das gelte auch für bestellte Kühlartikel. „Vor dem Hintergrund des morgigen Apothekenprotesttags bitten wir Sie dies bei Ihren Bestellungen zu beachten.“

Laut Verdi sind die ersten Runde im Groß- und Außenhandel ohne Ergebnis geblieben, die Gewerkschaft kündigte daher Warnstreiks an. In der vergangenen Woche waren Einzelhändler wie Kaufland, H&M, Ikea, Galeria Karstadt Kaufhof, Primark und Zara betroffen. 350 Streikende zogen in einem gemeinsamen Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt.

Verhandlungsführer Wolfgang Krüger stellt eine kräftige Zunahme der Streikbereitschaft fest: „In beiden Teilbranchen brodelt es gewaltig. Die Arbeitgeber sind nun gefordert, ihre Angebote kräftig zu verbessern. Sonst werden die Zahlen der Streikenden noch erheblich steigen.“

Verdi fordert in der Tarifrunde 2023:

  • Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 Euro
  • Laufzeit: 12 Monate
  • Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit

Die Arbeitgeber waren laut Verdi nicht bereit, ihr Angebot vom 4. Mai zu verbessern: Bei einer Laufzeit von 24 Monaten wollten sie die Löhne und Gehälter nur um insgesamt 6,2 Prozent anheben. Außerdem solle es eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1400 Euro geben. Bereits geleistete Zahlungen von Ausgleichsprämien sollen demnach auf die tariflich vereinbarten voll anrechenbar sein.

Die Verhandlungskommission von Verdi hat die Arbeitgeber nach eigenen Angaben aufgefordert, ein verhandlungstaugliches Angebot abzugeben, das auf einer zwölfmonatigen Laufzeit basiert. Dies sei kategorisch abgelehnt worden. Die dritte Verhandlungsrunde wurde für den 19. Juni vereinbart.

In anderen Bundesländern war es bereits zu Streiks gekommen, zunächst bei Phoenix in Bielefeld, dann in Berlin bei Phoenix, Gehe und Alliance Healthcare sowie in Potsdam bei Sanacorp.

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