Immer wieder ging es durch die Medien: FFP2-Masken, die gar nicht so gut schützen wie sie müssten. Selbst zertifizierte Masken vielen durch, da die Lieferungen aus China pro Karton nicht chargenrein waren. Die Verunsicherung bei den Bürgern wuchs, der Ärger in den Apotheken auch. Nun hat sich Stiftung Warentest dem Thema angenommen und zehn verschiedene Masken getestet.
Eine Maske kann nur so gut schützen, wie ihr Anwender sie trägt – zu diesem Schluss kommt auch die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest. Denn die meisten Masken im Test erhielten eine Abwertung aufgrund schlechter Passform. Diese erhöht die Gesamtleckage, Atemluft geht ungefiltert hinaus, Umgebungsluft ohne Filterung hinein. „Für Atemschutzmasken gibt es keine standardisierten Größen. Umso wichtiger ist es, dass ein Modell möglichst vielen Menschen passt, egal ob große oder kleine Nase, rundes oder schmales Gesicht“, so Warentest.
Deshalb wurden in den Test sowohl Frauen als auch Männer mit unterschiedlichen Gesichtsformen einbezogen. Die Teilnehmer setzten die mit Schläuchen präparierten Masken auf und atmeten ausschließlich ein Gemisch mit definierter Aersolzahl ein. Sie führten verschiedene Bewegungen aus. Kontinuierlich wurde die Ausatemluft der Teilnehmer auf Aerosole überprüft. Aber auch der Atemkomfort wurde überprüft. Hier fielen drei Maskentypen durch. Insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen wie Herz- oder Lungeninsuffizienz ist der Atemkomfort entscheidend. Beim Atemkomfort durchgefallen sind zwei Drogeriemasken. Zum einen die Altapharma FFP2-Maske von Rossmann, zum anderen die Mevolis FFP2-Atemschutzmaske von Dm.
Gewonnen hat die Aura 9320+ von 3M. Sie war am besten für alle Gesichtsgrößen und -formen geeignet. Über Monate waren die Masken des Herstellers ausverkauft. Trotz Erhöhung der Produktionskapazitäten konnte die Nachfrage nicht gestillt werden. Doch diese Qualität hat ihren Preis. Stiftung Warentest gibt einen Verkaufspreis von 6,85 Euro an. Damit liegt die Maske preislich weit entfernt von den sonstigen gängigen Marktpreisen. Die meisten Masken im Test kosten rund 2 bis 3 Euro. Aktuell findet man sie in Schütten an Supermarktkassen für 88 Cent.
Alle geprüften Masken wiesen eine hohe Filterwirkung für Aerosole auf. Auch beim Thema Schadstoffe konnten alle Masken auf voller Linie überzeugen. Warentest fand in keinem Modell Formaldehyd, Nickel oder Weichmacher wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Gerade zu Beginn der Pandemie waren Schadstoffe in Masken ein unkontrollierbares Problem. Nicht selten zeigte sich dies auch durch den Geruch. Die Träger beklagten einen chemischen, zum Teil unangenehmen Geruch.
Damit eine Maske sich besser der eigenen Gesichtsform anpasst, können die Anwender einige Tipps beachten. Zum einen sollte direkt nach dem ersten Anlegen geprüft werden, ob die Maske weitestgehend dicht ist. Hierfür sollte man sich vor einen Spiegel stellen und überprüfen, ob sich die Maske beim Ausatmen aufbläht und beim Einatmen etwas zusammenzieht. Direkt nach dem Auspacken sind die meisten Masken in der Mitte stark gefaltet, sodass sie platzsparend verpackt werden können. „Die scharfe Falzkante entspricht aber nicht der Nasenform“ gibt Warentest zu bedenken und empfiehlt das Anpassen durch Biegen. Ein Trick der Verbaucherorganisation: „Wölben Sie die Kante vor dem Aufsetzen von innen mit dem (sauberen!) Finger – am besten noch in der Wohnung, bevor Sie draußen Türgriffe, Briefschlitze oder Einkaufswagen berühren.“
Sind die Bänder zu lang, so können sie über Kreuz genommen werden. Sind sie zu kurz, oder das Binden hinter dem Kopf wird favorisiert, so gibt es spezielle „Masken-Verlängerungen.“ Diese Plastikteile ermöglichen ein passgenaueres Tragen in verschiedenen Stufen. Auch auf die Bartproblematik weist Warentest hin. Die Haare stören den passgenauen Abschluss.
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