Kritik an chemischen Filtern und Naturkosmetik

Warentest: Sonnenschutz besser ohne Octocrylen

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Berlin -

In diesem Sommer steht vor allem eine Substanz in der Kritik, wenn es um das Thema Sonnenschutz geht: Octocrylen gilt als potenziell krebserregend, wenn das aufgedruckte Verwendbarkeitsdatum überschritten wurde. Das mögliche Gesundheitsrisiko besteht darin, dass sich in der Creme mit der Zeit das Abspaltprodukt Benzophenon bildet. Dies betrifft zwar Apothekenprodukte nicht, doch auch andere Filter können laut Stiftung Warentest negative Auswirkungen auf den Körper haben. Naturkosmetik schneidet allerdings noch schlechter ab.

Stiftung Warentest hat auch in diesem Jahr Sonnenschutzprodukte getestet. Im Fokus stehen dabei neben dem eigentlichen UV-Schutz kritische Inhaltsstoffe – vor allem Octocrylen. Die meisten Mittel im Test verzichten auf diesen UV-Filter. Doch auch weitere chemische Filter, wie der in der Eucerin Allergy Protect Sun Gel-Creme enthaltene chemische Filter Homosalat, stehen in der Kritik.

Zwar sind laut Warentest aktuell bis zu 10 Prozent Homosalat in Sonnenprodukten erlaubt, der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) stuft den UV-Filter jedoch kritischer ein und setzt eine Höchstmenge von 0,5 Prozent an. Warentest orientiert sich an diesem Wert. Das Beiersdorf-Produkt konnte insgesamt immerhin mit „befriedigend“ abschließen. Mit 11,70 Euro pro 100 ml liegt das Sonnenschutzprodukt preislich im Mittelfeld.

Andere Apothekenprodukte schnitten besser ab. So konnte die Avène Intense Protect Creme mit einem Lichtschutzfaktor 50+ mit der Gesamtnote „sehr gut“ überzeugen. Auch die Cetaphil SunSensitive Gel-Creme und die La Roche-Posay Anthelios Hydratisierende Lotion schnitten bei gleichem LSF mit diesem Ergebnis ab. Preislich bewegt sich die Creme von Cetaphil dabei mit 22 Euro pro 100 ml im oberen Preissegment.

Durchgefallen sind im Test vor allem Naturkosmetikprodukte. Sowohl die Lavera Sensitiv Sonnenlotion als auch die Speick Sun Sonnenmilch konnten nicht überzeugen. Der deklarierte Lichtschutzfaktor konnte nicht bestätigt werden. Gleichzeitig war der UVA-Schutz nicht ausreichend. Hierdurch erfolgte eine Abwertung auf das Gesamtergebnis „mangelhaft“.

Wichtig: Auch das beste Sonnenschutzprodukt kann nur dann ausreichend vor UVA-bedingten Schäden schützen, wenn es in ausreichender Menge aufgetragen wird. Und eine ausreichende Menge ist für einen Erwachsenen 35 bis 45 ml. Definiert man das Volumen eines Esslöffels mit 15 ml (kann je nach Modell variieren) so müssten rund drei Esslöffel pro Cremevorgang genutzt werden. Bei der Cetaphil Sun Sensitive Gel-Creme würde einmal eincremen also rund 9 bis 10 Euro kosten.

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