Hauptsache günstig

Warentest prüft Erkältungsmittel

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Berlin -

Unter dem Slogan „Nur eine Erkältung oder Corona?“ nimmt sich Stiftung Warentest der Frage an, mit welchen frei verkäuflichen Mitteln eine virale Infektion am besten in Schach zu halten ist. Mit in die Beurteilung eingeflossen ist der Preis – gut und günstig soll die Medizin sein.

Warentest hat passend zum Winterstart Erkältungsmittel unter die Lupe genommen. „Ob nun Corona oder ein gewöhnliches Erkältungsvirus die Beschwerden auslösen – rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke können die Krankheiten zwar nicht heilen, lindern aber oft die Symptome,“ so das Urteil der Verbraucherorganisation. Wichtig sei, dass man jedes Symptom einzeln behandelt. Insbesondere der Preis spielte bei dem Test eine Rolle: Ein grippaler Infekt sollte laut Warentest vor allem preiswert zu behandeln sein.

Folgende Produktgruppen wurden getestet: Schmerzmittel, Nasenspray, Lutschtabletten und Mittel gegen Husten. Bei den Schmerzmitteln wurden Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure als geeignet angesehen. ASS in Kombination mit Vitamin C sei ebenfalls zur Behandlung von leichten Schmerzen und Fieber geeignet. Von anderen Kombipräparaten sollten Patienten lieber Abstand nehmen, da sie die Symptome zu sehr überdecken könnten. Preissieger unter den Analgetika: Paracetamol 1A Pharma und Paracetamol AbZ. 10 Tabletten à 500 mg kosten jeweils 1,11 Euro. Weitaus teurer sind die Kombipräparate. Zehn Brausetabletten ASS plus Vitamin C von Ratiopharm kosten beispielsweise 5,90 Euro.

Bei den Nasensprays wurden zwei Wirkstoffe als geeignet eingestuft. Xylometazolin und Oxymetazolin gehören zu den α-Sympathomimetika und sorgen dafür, dass die Schleimhaut abschwillt. Auch auf die maximal Anwendungsdauer von sieben Tagen weist die Verbraucherorganisation hin. Am günstigsten ist das Nasenspray sine von Aliud. 10 ml kosten 2,91 Euro. Konservierte Varianten wurden nicht berücksichtigt. Ebenfalls mit aufgeführt: Salzlösungen. Rhinomer und Bepanthen Nasenspray sind laut Warentest zwar teurer als die chemischen Varianten, dafür aber sanfter zur Nase.

Bei Halsschmerzen greifen viele Patienten zu Lutschtabletten. Laut Warentest eignen sich Pastillen mit Salz, wie beispielsweise die Emser Pastillen, gut zur Befeuchtung der gereizten Schleimhäute. Bei stärkeren Schmerzen können Präparate mit Ambroxol oder Lidocain verwendet werden. Die preisgünstigsten Präparate kosten zwischen 4,41 Euro und 9,72 Euro. Dabei gibt Warentest den Hinweis, dass Ambroxol bei Halsentzündungen noch wenig erprobt ist, eine kurzzeitige Anwendung jedoch als vertretbar einzustufen sei.

Bei den Mitteln gegen Husten unterteilt Warentest in Hustenlöser und Hustenstiller. Zum Lösen eignen sich demnach Präparate mit Acetylcystein, Ambroxol, Efeuextrakt oder Thymianextrakt. Auch hier ist die chemische Variante die günstigste: 30 Tabletten Ambroxol von 1 A Pharma mit 30 mg Wirkstoff je abgeteilter Form kosten 2,82 Euro. Zum Hustenstillen zählt das Magazin Dextromethorphan und Spitzwegerich-Extrakt auf. „Sobald sich erster Schleim von den Bronchien löst, sollten Hustende vom Hustenstiller auf einen Hustenlöser umsteigen“, informiert Warentest.

Nur durchwachsen schneiden altbekannte pflanzliche Hausmittel ab. Aufgüsse aus Lindenblüten zum Fiebersenken verfügten über wenig Evidenz, Präparate mit Sonnenhut würden nur eine uneinheitliche Datenlage aufweisen. Ebenfalls nur bedingt empfohlen: Präparate mit Myrtol. Das Urteil: „Die Wirksamkeit ist allerdings noch nicht zweifelsfrei belegt. Myrtol ist darum nur mit Einschränkung geeignet.“

 

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