Softwarehäuser

VSA und Pro Medisoft fusionieren

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Die Softwarehäuser VSA Apothekensysteme und Pro Medisoft fusionieren. Mit rund 7000 Kunden und fünf verschiedenen Warenwirtschaftssystemen entsteht nach Firmenangaben der größte Anbieter von Warenwirtschaftslösungen für Apotheken in Deutschland. Die apothekereigene VSA GmbH und Pro Medisoft werden jeweils 50 Prozent an dem neu zu gründenden Gemeinschaftsunternehmen halten, dessen Name allerdings noch nicht feststeht.

Für den Zusammenschluss waren einem Unternehmenssprecher zufolge rein strategische Gründe ausschlaggebend. Mit gebündeltem Know-How und zukunftsweisenden Systemen wolle man die Zukunft gemeinsam gestalten, so der Sprecher. Obwohl dem Vernehmen nach bereits seit vier Monaten intensiv verhandelt wurde, erfuhren die Mitarbeiter offenbar sehr kurzfristig vom Zusammenschluss. Am vergangenen Freitag wurde der Vertrag unterzeichnet, gestern fand bei der VSA eine Mitarbeiterversammlung statt.

Firmensitz des Joint-Ventures soll die bisherige VSA-Zentrale in Bietigheim sein. Die Geschäftsführung übernehmen zunächst Manfred Seibold, Vorstandschef und Hauptaktionär bei Pro Medisoft, und Werner Hauser, Finanzchef bei der VSA. In Kürze sollen zwei weitere Geschäftsführer berufen werden; für den Bereich Softwareentwicklung und IT ist Horst Blass, Chefentwickler bei Pro Medisoft, zuständig.

Herzstück des Produktportfolios soll neben den bisherigen Systemen Prokas, Infopharm, Pharmasoft und Wabe das von der VSA neu entwickelte Konzept Jump sein. Hier strebt das Unternehmen nach der Premiere zur Expopharm die internationale Vermarktung an. Auch wenn Jump dem Sprecher zufolge das „System der Zukunft“ ist, sollen die bestehenden Produktlinien in den kommenden Jahren „auf technologisch hohem Niveau“ weiterentwickelt werden.

Die VSA bringt rund 3000 EDV-Kunden mit in das Joint-Venture. Die 2005 nach der Übernahme verschiedener Mitbewerber gegründete EDV-Sparte beschäftigt rund 250 Mitarbeiter an zwei Standorten. Mit 26 Millionen Euro kam 2008 rund ein Drittel des Umsatzes der VSA-Gruppe aus dem Geschäft mit Warenwirtschaftssystemen. Allerdings war das Teilergebnis in den Jahren nach der Restrukturierung negativ gewesen. Die übrigen Geschäftsbereiche - Rezeptabrechnung für Apotheken und sonstige Leistungsanbieter - sind vom Zusammenschluss nicht betroffen.

Pro Medisoft betreut rund 4000 Apotheken und beschäftigt 250 Mitarbeiter an acht Standorten in Deutschland. Das private Unternehmen, an dem auch Apotheker Anteile halten, erwirtschaftete zuletzt ebenfalls einen Umsatz von 26 Millionen Euro. Pro Medisoft ist auch im Ausland aktiv und an dem Kommissioniergeräte-Hersteller KLS beteiligt.

Im Zuge des Zusammenschlusses soll es zunächst keine Schließungen von Standorten geben; Arbeitsplatzgarantien konnten laut Unternehmen aber nicht abgegeben werden.

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