Krebsmedikamente

Votrient: Apogepha kommt für Novartis

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Berlin -

Großkonzern setzt auf Mittelständler: Novartis hat Vermarktung und Vertrieb seines Krebsmedikaments Votrient (Pazopanib) an Apogepha übertragen. Dies umfasst auch die Belieferung des Großhandels und der Apotheken, das Produktmarketing und die Beratung durch den Außendienst.

Apogepha erweitert mit Votrient das Wirkstoffportfolio um einen Tyrosinkinase-Inhibitor, der bei Nierenzellkarzinomen angewendet wird. Votrient ist seit 2010 auf dem deutschen Markt zugelassen und hat sich in dieser Zeit laut Hersteller als wichtige Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom etabliert.

Allerdings wurde Votrient in den vergangenen zwei Jahren nicht weiter über den Außendienst beworben. Über 16.000 Verordnungen kam das Präparat laut Arzneiverordnungsreport nicht hinaus. Mit seiner Spezialisierung auf Urologika soll Apogepha nun neuen Schwung ins Geschäft bringen.

Das Familienunternehmen aus Dresden verfüge über langjährige Erfahrung und hohe Expertise in diesem Therapiegebiet, hieß es. Der erfahrene und spezialisierte Außendienst soll Ärzten und Apothekern als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stehen und den Absatz des Medikamentes steigern. Novartis ist weiterhin Zulassungsinhaber für Votrient.

Pazopanib war der dritte multimodale Proteinkinaseinhibitor in der Indikation, nach den 2006 eingeführten Präparaten Nexavar (Sorafenib) und Sutent (Sunitinib). Vierter Vertreter der Substanzklasse war Axitinib, bekannt aus Inlyta. 2017 wurden fünf weitere Moleküle zugelassen, die allerdings geringere Verordnungszahlen aufweisen.

Votrient ist als Tablette zu 200 mg und 400 mg je abgeteilter Form erhältlich. Pazopanib darf bei Kindern unter zwei Jahren nicht angewendet werden. Wie bei Sorafenib werden 800 mg/d gegeben, die Halbwertszeit liegt bei 31 Stunden (Sorafenib: 25 bis 48 Stunden). Bei Sutent werden 50 mg/d gegeben, die Halbwertszeit liegt bei 40 bis 60 Stunden.

Häufige Nebenwirkungen unter der Gabe von Votrient sind Kopfschmerzen, Geschmacksstörungen, verschwommenes Sehen, Hypertonie, Schlaflosigkeit und diverse gastrointestinale Störungen (Durchfall, Übelkeit, Erbrechen). Um Nebenwirkungen zu reduzieren, sollte laut Fachinformation eine schrittweise Reduktion oder Erhöhung um 200 mg erfolgen.

In der Erstlinientherapie zeigte sich eine deutliche Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (11,1 versus 2,8 Monate); der direkte Vergleich mit Sunitinib ergab keine Unterschiede im Gesamtüberleben, aber Vorteile bei Verträglichkeit und Lebensqualität.

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