Whatsapp ist tot, es lebe Whatsapp! Seit der US-Konzern Apotheken untersagt hat, Vorbestellungsdienste anzubieten, suchen viele Betriebe nach Alternativen. Der Webshop Wave von Pharma Privat will die nun bieten und hat eine DGVO-konforme Chatlösung integriert.
„Nachdem Whatsapp im Herbst 2019 nun Apothekenkanäle verboten hat, müssen Apotheker auf andere Messengerdienste umsteigen“, erklärt Oliver Prönnecke, Geschäftsführer von A-Plus. Die Apothekenkooperation von Pharma Privat bietet mit Wave verschiedene digitale Tools an.
Der Verbund der Privatgroßhändler hat seit Jahren einen Webshop für seine Kooperationsmitglieder, der seit jeher auch eine Verfügbarkeitsabfrage beinhaltet. Mit „Wave“ wurde das Programm vor zwei Jahren auf neue Füße gestellt und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Nun soll also auch die Nachfrage nach einem Whatsapp-Nachfolger abgegriffen werden. Dazu sei man in mit der bereits vorhandenen Struktur gut aufgestellt: „Unser Wave-eShop beispielsweise bietet ein bereits erprobtes, digitales Tool, das Kundendaten verschlüsselt überträgt und somit den Anforderungen der DSGVO standhält“, sagt Prönnecke.
So ließen sich im eShop nicht nur Arzneimittel vorbestellen und Rezepte per Foto einlösen, über die neu eingeführte Chatfunktion gebe es auch einen „unkomplizierten Messengerdienst, der sich durch eine Farbauswahl an das individuelle Design der jeweiligen Apotheke anpasst“, erklärt er. Allerdings: Während Whatsapp bei der absoluten Mehrheit der Smartphone-Nutzer ohnehin installiert ist und genutzt wird, müssen sich Kunden bei Wave erst für die Chat-Funktion auf der Website oder über den eShop der jeweiligen Apotheke registrieren. Hatte man mit Whatsapp also prinzipiell Zugang zu jeder Apotheke, muss man sich nun jeweils erst regsitrieren.
Der Zugang ist darüber hinaus nicht über eine zentrale App möglich, sondern über den Browser. Dafür ist die Funktion über den Browser mit PC und Smartphone kompatibel. Auf Apothekerseite läuft der Chat über die Produkte Wave-eShop sowie die Wave-Webseite – in beides wurde die Lösung integriert. Die Steuerung wird über das Wave-Cockpit abgebildet. „Das Cockpit ist die zentrale Steuerung für alle digitalen Wave-Leistungen, somit kann die Apotheke ihren Chatverlauf dort einsehen, ebenso die Bestelleingänge, Kontaktanfragen, Produktlisten“, erklärt eine Sprecherin.
Alles sei absolut sicher und DSGVO-konform, versichert A-Plus: Der Kunde muss sich registrieren und die Apotheke muss im Cockpit eingeloggt sein, die Server stehen in Deutschland und die Nachrichten werden automatisch nach einer festgelegten Frist gelöscht, erklärt die Sprecherin. Der technische Prozess für die Chatfunktion sei gemeinsam mit einer Datenschutzfirma abgestimmt worden.
Whatsapp, einst gängig für Vorbestellungen, wurde zumindest für Anwendungen in Apotheken in den letzten anderthalb Jahren der Garaus gemacht: Erst galt die grüne App durch Inkrafttreten der DSGVO im März 2018 nicht mehr als sicher genug. Daraufhin kamen verschiedene Angebote wie „Whatsappotheke“ auf den Markt, die in dem Punkt Abhilfe schufen. Doch dann machte Whatsapp dem im Frühjahr selbst dem einen Strich durch die Rechnung und verkündete, dass Premium-Partner keine Anwendungen für den Arzneimittelmarkt mehr anbieten dürfen.
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