Von Cipla zu Biosyn Carolin Bauer, 06.08.2018 13:46 Uhr
Das auf Spurenelemente spezialisierte Unternehmen Biosyn (Selenase, Calcivitase, Zinkotase) hat sich Verstärkung geholt. Dr. Sebastian Riedmayr leitet bei dem baden-württembergischen Hersteller künftig das operative Geschäft. Die Funktion des Chief Operating Officers (COO) wurde neu geschaffen.
Riedmayr war zuvor vier Jahre für das Deutschlandgeschäft von Cipla tätig. Gemeinsam mit Udo Meurle hatte er 2014 den Markteintritt des indischen Herstellers betreut. Mit Serroflo (Salmeterol/ Fluticason), einem Generikum zu Viani/Atmadisc von GlaxoSmithKline (GSK), hatte sich das Unternehmen ein vergleichsweise anspruchsvolles Produkt für den Start ausgesucht. Seitdem war Riedmayr für das Ausschreibungsgeschäft zuständig.
Von 2010 bis Mitte 2014 verantwortete der Mediziner das Marketing des Bereichs Atemwegserkrankungen bei Sandoz. Davor war er bei Boehringer Ingelheim und GlaxoSmithKline (GSK) im Produktmanagement tätig.
Riedmayr freut sich auf die neue Aufgabe: „Ich fand das Angebot sehr spannend.“ Bei Biosyn habe er die Möglichkeit, in das klassische Produktgeschäft einzusteigen. „Außerdem spielt das Unternehmen eine internationale Rolle und ich werde das B2B-Geschäft, also die Kontakte mit anderen Unternehmen, vertiefen.“ Er unterstützt die Geschäftsführer Dr. Thomas Stiefel und Ortwin Kottwitz. „Wir freuen uns über den COO an Bord“, so Stiefel. Die beiden gründeten das Unternehmen mit Sitz in Fellbach bei Stuttgart im Jahr 1984. Die Firma mit 75 Mitarbeitern hat 35 Präparate, davon zehn verschreibungspflichtige, im Sortiment.
Das Unternehmen ist in den Bereichen Intensivmedizin, Onkologie und Endokrinologie aktiv und laut eigenen Angaben Weltmarktführer bei hochdosierten Selen-Injektionen. Zudem entwickelt und betreibt Biosyn zwei GMP-Wirkstoff-Fertigungen und ist im Biotech-Bereich mit einem Glykoprotein aktiv, das aus der kalifornischen Meeresschnecke Megathura crenulata isoliert wird.
Etwa die Hälfte des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet. Tochtergesellschaften gibt es in Liechtenstein und den USA. Zudem unterhält die Firma ein wissenschaftliches Büro in Österreich. Über Vertriebspartnerschaften werden die Produkte unter anderem in Korea, Holland, Ägypten, Israel, Kanada, Griechenland und der Türkei angeboten. Biosyn vertreibt auch Marken für Riemser wie Robinul (Glycopyrroniumbromid).
Stiefel ist Hauptgesellschafter. Der Chemiker befasste sich während seiner Ausbildung mit der Aufklärung des Verhaltens von toxischen und essenziellen Spurenelementen im Stoffwechsel. Kottwitz ist Gesellschafter und seit 1999 Geschäftsführer bei Biosyn. Seit den Anfängen leitet er die Produktentwicklung und ist für die Betreuung von Forschungsprojekten zuständig.