„Völlig überzogene und unbegründete Bevorratung“ APOTHEKE ADHOC, 23.03.2020 12:48 Uhr
Laut Großhandelsverband ist trotz der Pandemiesituation die Versorgung mit Arzneimitteln aktuell sichergestellt. Eine Gefahr drohe vor allem durch Hamsterkäufe.
Die Arzneimittelversorgung der mehr als 19.000 Apotheken durch den vollversorgenden Großhandel sei auch in Zeiten der aktuellen Pandemie gesichert. Alle Mitgliedsunternehmen hätten ihre Pandemie- und Notfallpläne aktualisiert, um ihre Arbeitsprozesse sicherzustellen und die kontinuierliche und flächendeckende Arzneimittelversorgung zu gewährleisten. „Es gibt derzeit aufgrund des Coronavirus keine kritische Situation hinsichtlich der Verfügbarkeit von Arzneimitteln oder gar Lieferengpässe“, so Phagro-Chef André Blümel. „Wichtig ist, dass alle nur diejenigen Arzneimittel beziehen, die sie tatsächlich benötigen.“
Aktuell sei jedoch verstärkt eine „völlig überzogene und unbegründete Bevorratung mit Arzneimitteln“ festzustellen, die sowohl zu einer Ungleichverteilung als auch zu einer künstlichen Verknappung zu führen drohe. „Es gibt überhaupt keinen Grund, Arzneimittel zu kaufen, die Patienten nicht akut oder regelmäßig benötigen. Wenn nun begonnen wird, Arzneimittel in großem Stil zu horten, dann setzt sich die Kette fort über die Apotheken und den Pharmagroßhandel bis hin zum Hersteller. Am Ende provozieren wir dadurch Lieferengpässe. Leidtragende sind die Patientinnen und Patienten, die Arzneimittel tatsächlich dringend benötigen.“
Der Phagro unterstützt laut Blümel die Anordnung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Arzneimittelversorgung vom vergangenen Freitag, mit der Vorgaben zur Lagerhaltung und Belieferung für den Zeitraum der Corona-Pandemie erlassen wurden. Großhändler und Hersteller sollen demnach nur noch den gesetzlichen Mindestbedarf ausiefern.