Kooperationen

Vivesco: Lieferdienst für Apotheken Alexander Müller, 05.07.2012 15:19 Uhr

Berlin - 

Die Anzag-Kooperation Vivesco plant einen Apotheken-Lieferdienst. Über die Plattform „Dedendo“ sollen Kunden online Arzneimittel ordern können, die dann von einer Vivesco-Apotheke aus der Nähe ausgeliefert werden. Für die Übermittlung der Aufträge kassiert Dedendo eine umsatzabhängige Provision. Das Konzept soll zum Jahresende starten und wird den Mitgliedern der Kooperation aktuell bei Roadshows vorgestellt.

 

Der Frankfurter Großhändler hat die Agentur JNB McCann Healthcare mit der Entwicklung des Konzepts beauftragt. Der Lieferdienst soll einem Dedendo-Sprecher zufolge das komplette Sortiment der Apotheke umfassen, also auch verschreibungspflichtige Arzneimittel. Das Rezept müsse dann entweder vorab vom Kunden gebracht oder von der Apotheke geholt werden. Wenn der Apotheker die Medikamente persönlich ausfahre, sei auch eine direkte Übergabe des Rezepts möglich, so der Sprecher.

Die Apotheken sind frei darin, für den Lieferdienst Gebühren zu verlangen. Hierzu gibt es von Dedendo keine Vorgaben. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass die Auslieferung per Botendienst erfolgt. Denn einen „versteckten Versandhandel“ wolle man nicht, so der Sprecher. Die Apotheken müssen Postleitzahlgebiete angeben, in die sie liefern.

 

 

Eine monatliche Gebühr für die Apotheken soll es dem Sprecher zufolge nicht geben. Sie zahlen nur für alle tatsächlich getätigten Geschäfte. Über die Höhe der Provision wird allerdings nichts verraten. Entscheidend an dem Konzept ist dem Sprecher zufolge, dass der Kaufvertrag nicht mit Dedendo zustande kommt, sondern mit der Apotheke.

Dedendo verspricht sich über die Bindung an Vivesco eine höhere Durchschlagskraft. Wenn alle 1200 Apotheken der Kooperation mitmachten, sei man schon fast flächendeckend, sagt der Sprecher. Die fehlenden 300 Apotheken einzusammeln, ist Aufgabe des Vivesco-Außendienstes – denn die Teilnahme an der Anzag-Kooperation ist verpflichtend. Bei der Expopharm im Herbst soll das Konzept der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Idee hinter Dedendo ist nicht neu: In Hamburg ist die Otto-Group schon Anfang des Jahres mit dem Konzept „Vitabote“ gestartet. Der ganz große Erfolg ist bislang allerdings ausgeblieben, bei teilnehmenden Apotheken herrscht Ernüchterung. Sogar die monatliche Grundgebühr wird den Apotheken dem Vernehmen nach erlassen. Noch einen Schritt weiter geht das Konzept Ordermed, bei dem sogar die Rezepte vom Arzt abgeholt werden.