Digitalkonferenz

VISION.A 2016: Das sagen die Teilnehmer

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Berlin -

E-Mail statt Fax, Banner statt Printanzeige: Das digitale Zeitalter zieht immer mehr auch in Apotheken und bei Pharmherstellern ein. Das ist das Resümee zahlreicher Teilnehmer der Digitalkonferenz VISION.A von APOTHEKE ADHOC. In der Branche gebe es allerdings noch großes Potenzial.

Bei VISION.A diskutierte die Branche in Berlin neue digitale Konzepte. Faxverteiler gebe es heute zwar auch noch, sagt ACA Müller-Vorstand Arne Nielsen. Mittlerweile gebe es aber zusätzlich große E-Mail-Verteiler. „Apotheken brauchen immer etwas länger, um solche Trends aufzunehmen.“ Der digitale Wandel sei aber spürbar und auch eine Erleichterung für alle Beteiligten. Auch für Pharmaunternehmen sei es wichtig, interaktiv und im Austausch zu sein.

Der Generikahersteller Aliud beschäftigt sich seit Längerem mit der Digitalisierung, berichtet Geschäftsführerin Ingrid Blumenthal. „Wir haben 2014 unser Serviceterminal in den Apotheken gelauncht.“ Aliud sei als Pharmahersteller sehr fortschrittlich gewesen. Die Apotheke wirke momentan noch sehr analog, sagt Marpinion-Marketingleiter Stefan Heinzius. Die Branche sei aber auf einem guten Weg.

Die Unternehmen hätten noch viel zu tun, in der Offizin Aufklärungsarbeit zu leisten, sagt Marketingleiterin Daniela Hildebrand. „Sie ist noch nicht so digital wie sie sein sollte.“ Anike Oleski, Mitinhaberin der Berlin-Apotheke: „Die meisten sind eher wenig digital.“ Wenn die Apotheken es nicht jetzt angingen, würden sie den Zug verpassen. „Dann werden andere Firmen dort reingehen.“

Sabrina Stadler, bei der Sanacorp für die Kooperation Mea zuständig, sieht die Angst als größte Schwachstelle. Damit sei die Ablehnung verbunden, digital nicht zu brauchen. Gerade finde aber ein großer Umbruch statt. Laut Oliver Bittner von den Digital Heroes kann die Branche nicht über einen Kamm geschert werden: „Die Apotheken sind da sehr gespalten.“ Versandapotheken und stationäre Apotheken hätten beide das Problem, neue Geschäftsfelder und neue Ideen anzugehen. Dafür sei aber ein „Mindset“ nötig.

Laut Dr. Roland Kaske von der Marketingagentur Dr. Kaske ist die Pharmaindustrie „total im Wandel.“ Die Digitalisierung werde sehr gut und detailliert angegangen. „Sie ist vielleicht nicht so schnell wie andere Branchen.“ Wie weit die Hersteller seien, hänge stark davon ab, ob man den Mittelstand oder einen großen Konzern betrachte, sagte Dr. Marc Hense, Leiter Trade Marketing OTC bei Teva/Ratiopharm. Generell seien Mittelständler noch etwas zurück in der digitalen Revolution. „Den großen internationalen Pharmakonzerne traue ich da momentan etwas mehr zu.“

Hevert versuche sich sehr stark online aufzustellen, sagt Geschäftsführer Mathias Hevert. Gängige Maßnahmen wie eine eigene App und verschiedenen Internetseiten seien bereits umgesetzt. Laut Fabian Senden von Orifarm müsse der Patient online aufgeklärt werden. Die Kommunikation könne genutzt werden, um ihm Reimporte näher zu bringen.

Auch Eberhard Stork, Marketingleiter bei Hermes Arzneimittel, bezeichnet die Pharmaindustrie „als relativ stark digital“. „Wir sind alle noch am Anfang zu begreifen, wie digital wird unser gesamtes Leben und der Bereich Healthcare.“ Laut Christian Senger von Intermedix ist der Inhaber an sich digital – privat. Im professionellen Bereich der Vermarktung der Apotheke sei noch viel Platz nach oben.

Laut Xeomed-Geschäftsführer Tino Niggemeier professionalisiert sich die Branche: Nach einer Phase des Ausprobierens setze sich seit etwa anderthalb Jahren durch, welche Kanäle erfolgsversprechend sind und beim Absatz helfen. „Das Potenzial ist aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.“

Die Premiere von VISION.A in Berlin war mit mehr als 220 Teilnehmern stark besucht. Vordenker wie SPON-Kolumnist Sascha Lobo begeisterten mit ihren Sichtweisen die Gäste. Am Abend wurden erstmals die VISION.A Awards für herausragende digitale Konzepte im Apotheken- und Pharmamarkt verliehen.

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