VISION.A

Bayer: Betaferon kommt digital

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Berlin -

Bayer verbindet in der MS-Therapie mit Betaferon (Interferon beta) Patienten und Heilberufler. Die Therapieadhärenz soll per App gefördert werden. Seit 2015 kann das komplette Konzept auf Messen über einen Multitouch-Desk beworben werden. Dafür haben der Leverkusener Konzern und die Agentur Medienfabrik Gütersloh bei der Digitalkonferenz VISION.A einen Award erhalten.

Bayer konnte die Jury mit dem Betaferon-Konzept in Verbindung mit dem Betaconnect-System überzeugen. Der Leverkusener Konzern hat in der Kategorie DIGI.Vision (für disruptive Digital-Lösungen) den ersten Preis erhalten. Der interaktive Tisch mit einem Touchscreen wurde 2015 für einen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Düsseldorf entwickelt und kam dort erstmals zum Einsatz.

„Wir wollten ein Highlight haben“, sagte Karin Wutschke, bei Bayer Vital für das Marketing im Bereich Neurologie zuständig. Der Tisch sei hervorstechend und auch für andere Projekte einsetzbar, sagte Jens-Oliver Koch von der Medienfabrik Gütersloh. „Wir überlegen, ob wir das Konzept nehmen, adaptieren und erweitern“, so Wutschke.

Über das Gerät sollen Information unter anderem für Neurologen, Hausärzte und MS-Krankenschwestern auf interaktive und spielerische Weise vermittelt werden. Gezeigt werden alle Bereiche des Pakets um das Arzneimittel Betaferon: das Patientenprogramm Betaplus, Betaconnect mit Injektomat und das Fragespiel Beta-Duell. Über den Bildschirm werden beispielsweise Filme und 3D-Grafiken gezeigt sowie Studiendaten vorgestellt.

Seit Mai 2014 ist der Injektomat ein Teil des Konzepts. Mit dem Gerät können Patienten die Therapie individuell an ihre Bedürfnisse anpassen: Injektionstiefe und -geschwindigkeit sind anpassbar. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich an die nächste Injektion erinnern zu lassen. Die Daten können über die myBeta-App erfasst werden.

Über Smartphone oder Tablet wird Patienten gezeigt, ob eine Injektion geplant ist und an welcher Körperstelle die Zufuhr empfohlen wird. Zudem gibt es eine Kalenderansicht, die die Injektionshistorie zeigt. Ein sogenannter Wellness-Tracker erfasst verschiedene Parameter wie Gehfähigkeit, Gedächtnis und Koordination. Das aktive Therapiemanagement soll laut Bayer zur Förderung der Therapieadhärenz beitragen.

Seit 2015 können Patienten über den sogenannten Navigator ihre Daten auf Wunsch für Ärzte und Schwestern freigeben. Aktuell gibt es rund 30 sogenannte Betaplus-Schwestern, die bei dem externen Dienstleister Vitartis angestellt sind. Liegt das nötige Einverständnis vor, können die Injektionsdaten aus der App übertragen werden. Die Heilberufler können dadurch gezielt auf den Patienten eingehen.

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