Prozesskosten

Vioxx treibt Merck in rote Zahlen

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Der Milliardenvergleich um das Schmerzmittel Vioxx hat den drittgrößten US-Pharmakonzern Merck & Co. tief in die roten Zahlen gedrückt. Im Schlussquartal 2007 gab es einen Verlust von 1,63 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch berichtete. Der Grund waren vor allem die 4,85 Milliarden Dollar für die Vioxx-Einigung. Das laufende Geschäft wurde von kräftigen Zuwächsen bei Allergie- und Cholesterin-Medikamenten angekurbelt. Der Umsatz wuchs um drei Prozent auf 6,24 Milliarden Dollar. Demnächst läuft aber der US-Patentschutz für ein wichtiges Osteoporose-Medikament aus, was die Umsätze schmälern könnte.

Im gesamten Jahr 2007 stieg der Umsatz um sieben Prozent auf 24,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn sackte um 26 Prozent auf rund 3,3 Milliarden Dollar ab. Weitere Gründe dafür neben der Vioxx-Belastungen waren Restrukturierungskosten von 327,1 Millionen Dollar sowie ein Vergleich von 670 Millionen Dollar vor Steuern im Zusammenhang mit Vorwürfen, dem US-Krankenversicherungssystem Medicaid überhöhte Rechnungen ausgestellt zu haben.

Probleme drohen Merck & Co. auch bei einem der wichtigsten Wachstumstreiber, den Cholesterin-Medikamenten Vytorin und Zetia (Ezetimib). Ihr Umsatz stieg bei Merck im vergangenen Jahr um 34 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Die vor kurzem bekannt gewordene ENHANCE-Studie stellte allerdings die Effizienz der Mittel in Frage. Inzwischen geht unter anderem die New Yorker Staatsanwaltschaft dem Vorwurf nach, dass Merck und der Kooperationspartner Schering-Plough möglicherweise Ergebnisse der Studie zurückgehalten haben. Die Unternehmen sind deswegen auch mit Klagen konfrontiert.

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