Video-Spezial Apotheken-EDV

Rezeptkontrolle all inclusive

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Berlin -

Wer in der Apotheke den ganzen Tag Rabatt-Arzneimittel in der Software heraussuchen muss, bekommt irgendwann Kopfschmerzen. Dann rutscht auch schnell ein abgelaufenes Rezept oder eine fehlende Arztunterschrift durch. Die Softwareanbieter haben das erkannt. Auf der Expopharm haben sie vorgestellt, welche Rezeptdaten überhaupt kontrolliert werden können. Doch die Angebote sind unterschiedlich.

Vorreiter in Sachen Rezeptkontrolle am HV-Tisch war ADG. Bereits 2010 hat die Phoenix-Tochter eine Kasse mit integrierter Kamera vorgestellt. Darin seien Kamera und Drucker kombiniert, sagt ADG-Chef Joachim von Morstein. Kontrolliert würden alle abrechnungsrelevanten Informationen auf dem Rezept.

Besonders wichtig ist etwa das Prüfen der Arztunterschrift, des Aut-idem-Kreuzes oder des Rezeptdatums. Zwar ist die Kontrolle an sich nicht neu, doch bei den modernen Systemen läuft sie vor der Abgabe ab. Der Mitarbeiter bekommt so direkt die passenden Präparate vorgeschlagen. Bei der Nachkontrolle kann der Apotheker am Bildschirm das fotografierte Rezept und den digitalen Datensatz vergleichen.

Awinta zieht jetzt nach. Der Anbieter hat erstmals eine Kompaktkasse vorgestellt, die ähnliche Funktionen aufweist. Der Vorteil sei, dass die relevanten Daten wie Arztunterschrift gescannt würden, sagt Geschäftsführer Florian Giermann. Im Anschluss könne das Rezept am Bildschirm bearbeitet werden. Nach dem Druck werde erneut gescannt und die Daten würden an die Rechenzentren übermittelt.

Bei anderen Anbietern müssen die Rezepte für die nachträgliche Kontrolle noch einmal in die Hand genommen werden. Bei Pharmatechnik etwa werden die Verordnungen zuerst am HV-Tisch gecheckt. Im Backoffice werden die bedruckten Rezepte mit einem handelsüblichen Scanner stapelweise noch einmal eingelesen. Dadurch könnten vollautomatisch mehrere Rezepte verarbeitet werden, sagt Lars Polap, der bei Pharmatechnik für die Produktentwicklung zuständig ist.

Noch sind nicht alle Systeme gleich umfangreich. Asys, ADV oder Lauer-Fischer können etwa die Rezepte noch nicht auf die vorhandene Arztunterschrift prüfen. Handgeschriebene Rezepte müssen bei allen Anbietern manuell bearbeitet werden.

Auch wenn die Anschaffungskosten teilweise sehr hoch sind, versprechen die Firmen den Apothekern neben der Zeitersparnis mehr Sicherheit vor Retaxierungen. Für die Kontrolle vernetzen sich die EDV-Anbieter mit den großen Rechenzentren. So können auch Artikel geprüft werden, die nicht im ABDATA-Stamm beschrieben sind.

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