Knapp zwei Jahre nach seinem Antritt bei Celesio hat Markus Pinger mit den Altlasten aufgeräumt. Im Interview mit APOTHEKE ADHOC erklärt der Konzernchef, wie er sich in Zukunft die Zusammenarbeit mit den deutschen Apotheken vorstellt. Seiner Meinung nach können die Franchise-Partner von den Vorteilen der Apothekenketten profitieren und gleichzeitig unabhängig sein.
Nachdem im vergangenen Jahr die ersten Lloyds-Apotheken in England und Italien eröffnet wurden, soll das neue Konzept ab Sommer auch in Deutschland getestet werden. „Ich glaube, der Vorteil des Apotheken-Netzwerks ist es, dass der einzelne Apotheker seine Unabhängigkeit behalten kann und trotzdem die Vorteile generieren kann, die eine große Apothekenkette auch hat“, so Pinger.
Die Vorzüge liegen für Pinger auf der Hand: Durch die Deregulierung der Märkte wird das Überleben für unabhängige Apotheken seiner Meinung nach immer schwieriger. Celesios Konzept soll eine Alternative zur Kette sein. „Der große Trend ist, dass immer mehr Märkte dereguliert werden“, sagt Pinger. Dadurch entstünden Apothekenketten. In allen betroffenen Märkten wie Amerika, Chile, Kanada, Großbritannien oder Irland konkurriere die unabhängige Apotheke mit einer Kette.
Apothekenketten haben laut Pinger viele Vorteile, etwa im Einkauf. Celesio will sich mit seinem europäischen Apothekennetzwerk seinen Marktanteil sichern und verspricht den Apotheken gute Konditionen und gleichzeitig unternehmerische Eigenständigkeit.
Die neuen Franchise-Partner sollen im OTC- und Freiwahlgeschäft gestärkt werden. Zu Drogerien will sie Celesio jedoch nicht umwandeln. „Wir entwickeln kein Drogeriemarktkonzept. Wir glauben aber, dass da, wo Märkte dereguliert werden, Drogeriemärkte eine Rolle spielen werden.“Die Marke sei wichtig ist, da dazu eine Leistung gehöre. Lloyds sei die größte Apothekenkette in England und genieße sehr viel Vertrauen. Tests in Deutschland hätten gezeigt, dass Verbraucher auch hierzulande Vertrauen mit diesem Namen assoziierten.
Das Wichtigste am Konzept seien die Innovationen und die Serviceangebote. Aber die Marke sei wichtig, um dem Patienten Orientierung zu geben. Das Versprechen müsse dann auch eingelöst werden.
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