Video-Spezial Alliance Healthcare

Alliance will kein Aggressor sein

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Berlin -

Noch rollen Anzagkisten bei Alliance Healthcare Deutschland (vormals Anzag). Der Frankfurter Großhändler will den Apotheken künftig neue Konzepte abseits des klassischen Geschäfts anbieten. Der extra Service soll neue Kunden in die Offizin bringen. Alliance erhofft sich von den Zusatzleistungen mehr Umsatz.

Seit April hängen die neuen Schilder in Frankfurt. „Der Name hat sich geändert aber nicht der Inhalt“, sagt Dr. Ralf Lieb, designierter Vorstandschef von Alliance. Der Frankfurter Großhändler bleibe der Partner der Apotheken und der Industrie. Für die Kunden ändere sich durch die Umbennung nichts, da auch die Ansprechpartner die gleichen seien. „Wie in der Ehe, man trägt einen neuen Namen aber die Persönlichkeit verändert sich nicht.“

Die Namensänderung kommt für Alliance zu einer ungünstigen Zeit. Im Großhandel tobt seit Monaten ein erbitterter Kampf um die Apotheken. Die Situation wird vom scheidenden Vorstandschef Dr. Thomas Trümper als „betriebswirtschaftlich unsinnig“ kritisiert. Die Konditionen seien „teilweise auch rechtlich äußerst fragwürdig“.

In die Rabattschlacht wird Alliance nicht einsteigen. „Unsere Politik war ganz klar: Ertragsausrichtung ohne Marktanteile zu verlieren. Das ist eine Waage, die man immer halten muss“, so Trümper. Alliance sei kein „Aggressor in diesem Markt“.

Der Preiskampf wird laut Trümper nicht für eine Veränderung im deutschen Pharmagroßhandel sorgen. „Wenn man so eine Rabattschlacht beginnt, um jemanden zu verdrängen, dann würde das noch irgendwo Sinn machen.“ Es gebe jedoch kein Unternehmen, das verdrängt werden könnte. Alliance will dem gestiegenen Preisdruck mit Serviceleistungen abseits vom klassischen Großhandelsgeschäft begegnen.

Um aus den roten Zahlen zu kommen, setzt der Großhändler auch auf die Industrie. Über die Tochterfirma Skills in Healthcare werden Hersteller bei Produkteinführungen unterstützt. Auch für die Apotheken werden Konzepte des Mutterkonzerns Alliance Boots adaptiert. Im Sommer soll beispielsweise der Homecare-Service Alcura starten. Die Apotheken sollten mit dem Zusatzgeschäft mehr Kunden bekommen und neue Geschäftsfelder erschließen, so Lieb.

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